Rucksäcke und Nachhaltigkeit

Nicht nur bei der Kleidung, sondern auch bei den Rucksäcken lässt sich der Aspekt der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Und das macht Sinn, denn rund 80% aller Deutschen haben einen oder mehrere Rucksäcke – auch als Alltagsbegleiter – bei sich im Schrank liegen.

Der Rucksack, für manche ein ständiger Begleiter.
Der Rucksack, für manche ein ständiger Begleiter.

Aber was bedeutet Nachhaltigkeit bei Rucksäcken? Wie werden sie hergestellt und worauf muss ich achten?

Deutschlandweit sprießen Rucksack Start-Ups aus dem Boden, die das schon alte Accessoire immer wieder neu erfinden wollen. Sie arbeiten etwa zum Thema Sport im Alltag mit der Marke SportHacks, erfinden die stark reflektierende Oberfläche vom Hersteller OAK25 oder widmen sich eben dem Thema Nachhaltigkeit.

Und bei diesem Thema ist den Mitarbeitern in den Innovation Labs dieser Start-Ups niemals die Kreativität ausgegangen. Mittlerweile gibt es Sportbeutel aus fair gehandelter Biobaumwolle (Marke: Shoezuu), ästhetische Office Bags auf Kraftpapierbasis (Marke: seekr) oder die wetterfesten Allrounder-Rucksäcke. Diese werden zu 100% aus recycleten PET Flaschen hergestellt (Marke z.B. PingPonq).

Was bedeutet Nachhaltigkeit bei Rucksäcken?

Mit diesen drei Dimensionen lässt sich der Begriff Nachhaltigkeit beschreiben:

  • Ökologische Nachhaltigkeit orientiert sich an dem Gedanken, der Natur über einen bestimmten Zeitraum nicht mehr Ressourcen wegzunehmen, als diese regenerieren kann. Auch Rucksäcke sollten also so hergestellt werden, dass die Materialien die natürlichen Ressourcen weder bei der Herstellung, noch bei der Entsorgung stark belasten. Besonders im Trend liegt die Herstellung von Rucksäcken aus recycelten Materialien oder aus vollständig biologisch abbaubaren Stoffen.
  • Ökonomische Nachhaltigkeit: Bei der Herstellung von Rucksäcken sollten die am Produktionsprozess Mitwirkenden und am Handel Beteiligten fair bezahlt werden. Im Herstellungs- und im Vertriebsland sollte sich die Produktion und der Handel in ein sinnvolles Wirtschaftssystem einfügen.
  • Soziale Nachhaltigkeit: Arbeitsbedingungen und Handelsverträge sollten fair ausgehandelt und umgesetzt werden. Internationale Ungleichheiten bei sozialen Standards dürfen nicht ausgenutzt werden.

Ein als nachhaltig bezeichneter Rucksack sollte sowohl den ökologischen, als auch den ökonomischen und sozialen Aspekt abbilden.

Mit dem wachsenden Markt wachsen auch die Preisspanne, die Größenvielfalt und die Anzahl an Modellen, zwischen denen sich die Verbraucher entscheiden können. Wer einen etwas spezialisierteren Rucksack – etwa einen Rennrad-Bag oder einen Trekking-Rucksack für die Alpentour – sucht, wird womöglich einen Kompromiss eingehen müssen, um Nachhaltigkeit und die Produkteigenschaften eines Fahrradrucksacks (windschnittig, klein, eng anliegend) unter einen Hut zu bringen. Wer sich jedoch mit einem klassischen Rucksackmodell – Schulrucksack, Wanderrucksack oder Sportbeutel – zufrieden gibt, sollte keine Probleme haben so eine Tasche in einer nachhaltigeren Ausführung zu finden.

Nachhaltigkeit? Oft noch Fehlanzeige ...
Nachhaltigkeit? Oft noch Fehlanzeige …

Nachhaltigkeits-Siegel

Nützliche Hinweise für den Käufer sind wie bei so vielen Produkten die entsprechenden Siegel. Da man die Differenzierung zwischen den drei Nachhaltigkeitsdimensionen beachtet muss, gibt es kein einheitliches Siegel, dass die Nachhaltigkeit einer Tragetasche oder eines Rucksacks rundum bezeugen kann. Für die soziale Dimension kann man sich aber an dem Fair Trade und dem Fair Wear Foundation Siegel orientieren. Auf eine ökologische Produktion des Materials verweisen das Label Oeko-Tex Standard 100 und Symbole, welche wir z.B. auch auf Bio-Lebensmitteln finden.

Ein weiterer Grund dafür, dass nachhaltige Rucksäcke in den vergangenen Jahren an Beliebtheit zunahmen, ist die Verbindung von Nachhaltigkeit und Design. Wer sich für einen umweltfreundlichen und sozial verträglichen Rucksack entscheidet, muss heute keine Kompromisse mehr beim Thema Ästhetik eingehen. Zwar brauchen große Marken wie Nike, Eastpack oder Quechua immer etwas länger, bis sie neue Trends im Sortiment abgebildet haben. Hier ist es jedoch vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis auch diese mit nachhaltigen Produkten den Wachstumsmarkt zu erobern versuchen.

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