Eine Radtour mit dem Dreirad? Das hört sich erstmal etwas merkwürdig an. Aber warum eigentlich nicht? Gemeint ist mit dem Dreirad natürlich nicht das Kinderfahrzeug, das wir aus unseren frühesten Tagen kennen. Vielmehr geht es hier um ein großes, stabiles und im Idealfall elektrisch angetriebenes Dreirad für Erwachsene.
Diese modernen Gefährte verfügen über alles, was auch ein hochwertiges Fahrrad auszeichnet. Ein stabiler Rahmen bildet das Grundgerüst für die Dreirad-Konstruktion. Und die weiteren Teile findet man hier wie an jedem guten Fahrrad auch. Der einzige Unterschied ist, dass die Hinterachse so gebaut ist, dass sie zwei Räder miteinander verbindet.
Solche Dreiräder für Erwachsene gibt es schon seit längerer Zeit, aber heutzutage sind sie oft auch elektrisch angetrieben. Und zusätzlich gab es in den letzten Jahren jede Menge Innovationen im Bereich Rahmen, Bremsen, Schaltung oder Beleuchtung.
Radtour mit dem E-Dreirad
Dreiräder für Erwachsene waren immer schon etwas schwerer als vergleichbare Fahrräder. Das liegt daran, dass der Rahmen meist stabiler ausgeführt ist und natürlich daran, dass es eine breitere Hinterachse gibt sowie ein Hinterrad mehr als beim normalen Fahrrad.
Das wirkte sich lange auch auf die Einsatzmöglichkeiten des Dreirades aus. Es wurde meist eher als praktisches Fortbewegungsmittel auf kurzen Strecken gesehen, mit dem man zum Einkaufen oder zur Arbeit fuhr. Mit dem elektrischen Antrieb hat sich aber viel geändert. Plötzlich spielt das höhere Gewicht beim Dreirad nicht mehr die große Rolle, denn der elektrische Antrieb kompensiert die Anstrengung beim Treten. So kann man nun mit dem E-Dreirad auch längere Strecken vergleichsweise entspannt fahren. Auch Steigungen sind trotz des Gewichts nun kein Problem mehr. Damit spricht jetzt nichts mehr dagegen, Dreirad-Pedelecs für die Radtour einzusetzen.
Gepäck und Reichweite beim E-Dreirad
Hat man noch einiges an Gepäck dabei, ist dieses auf dem Dreirad meist sogar deutlich einfacher und stabiler unterzubringen, als wenn man die klassischen Satteltaschen an den Gepäckträger seines Fahrrades hängt. Zwischen den Hinterrädern findet man bei den meisten Dreirädern einen großen Korb oder eine Ladefläche. So wird das Dreirad bei Bedarf auch zu einem kleinen Lastenfahrrad.
Nun wird sich aber manchmal fragen, wie es mit der Reichweite eines elektrogeschriebenen Dreirades bestellt ist. Das höhere Gewicht und der etwas höhere Windwiderstand fordern natürlich auch mehr Leistung vom Akku – und das verkürzt auch die Reichweite. Der Vorteil beim Dreirad ist aber, dass man im Gepäckkorb leicht einen zweiten Akku mitführen kann, der dann im wahrsten Sinne des Wortes kaum noch ins Gewicht fällt. Damit kann man die Reichweite leicht verdoppeln und kommt so – je nach Modell des Fahrrades und des Antriebs – ungefähr auf satte 120 km Reichweite mit zwei Akkus.
E-Dreirad als Faltrad
Was kann man aber mit dem recht sperrigen Gefährt tun, um mit dem Dreirad zum Ausgangspunkt der Radtour zu kommen? Das klassische Dreirad passt nicht in einen normalen PKW hinein. Man brauchte schon einen Bulli oder Hochdachkombi, um es zu verstauen.
Aber auch da gibt es mittlerweile Lösungen. Schaut man auf die Seite von Damius Dreirad, dann findet man dort ein dreirädriges Pedelec, das man im Handumdrehen zerlegen kann. Anders als klassische Falträder wird es nicht in einem Stück zusammengefaltet, sondern in der Mitte getrennt. So hat man zwei relativ handliche Pakete, die man auch im Kofferraum von kleineren PKWs unterbringen kann.
Für wen ist ein Dreirad zu empfehlen?
Viele werden sich jetzt vielleicht die Frage stellen, warum sie mit dem Dreirad eine Radtour machen sollten, wenn sie doch ein normales Fahrrad besitzen. Es ist schon klar, das Dreirad wird das Fahrrad nicht verdrängen. Trotzdem gibt es viele Einsatzbereiche für das Dreirad, die mit dem Zweirad so nicht praktikabel sind.
Zum Radfahren, gerade auf längeren Strecken, braucht es gewisse körperliche bzw. psychomotorische Fähigkeiten. Ein gutes Gleichgewichtsgefühl ist grundlegend dafür, mit dem Fahrrad nicht umzufallen. Außerdem muss der Radfahrer eine gewisse Grundgeschwindigkeit beibehalten. Wird er zu langsam, dann fängt das Fahrrad an zu kippeln. Beim Dreirad passiert das nicht. Ich kann vor der Ampel stehen, ohne meine Füße von den Pedalen zu nehmen. Und ich kann so langsam fahren wie ich will, ohne dass das Dreirad ins Trudeln gerät.
Das ist ein entscheidender Vorteil für Menschen, denen die körperlichen Voraussetzungen für ein sicheres Fahren mit dem klassischen Fahrrad abhanden gekommen sind. Gerade im Alter oder nach Unfällen kann es vorkommen, dass der Gleichgewichtssinn deutlich schwächer geworden ist oder geschädigt wurde.
Viele der heute diskutierten Unfälle mit E-Bikes haben ihre Ursache darin, dass ältere Menschen sich nach längerer Zeit wieder auf ein (elektrisches) Fahrrad setzen, weil sie dafür nicht so viel Kraft und Ausdauer brauchen, wie für ein klassisches Bike. Sie vergessen aber, dass auch der Gleichgewichtssinn eine wichtige Voraussetzung für sicheres Fahren ist – und der lässt im Alter bei uns allen nach. Immer schlechteres Sehen und natürliche Ablagerungen im Innenohr sind nur zwei der Gründe dafür.
Die Verschlechterung des Gleichgewichtsgefühls ist aber auch nach Krankheiten wie z.B. Borreliose oder Ohreninfektionen möglich. Für die Betroffenen wird es dann sehr schwer, Fahrrad zu fahren.
Hier kann das Dreirad eine gute Lösung sein. Neben der Stabilität der drei Räder sind diese Fahrzeuge oft mit einem extrem niedrigen Durchstieg ausgestattet. Man muss sein Bein also nicht über den Rahmen hinweg schwingen, um in den Sattel zu kommen. Auch das ist ein Vorteil für ältere Menschen oder Radfahrer mit motorischen Einschränkungen.
Bremsen mit Parkfunktion und Anfahrhilfe
Und wo wir eben schon bei den Innovationen waren: Es gibt auch elektronische Dreiräder, die eine hydraulische Scheibenbremse mit Parkfunktion besitzen. Die kann man benutzen wie die Handbremse beim Auto. So kann man sicher vom stabil stehenden Rad absteigen und später genauso sicher wieder aufsteigen, ohne dass das Rad wegrollt.
Ein anderes praktisches Feature ist die Starthilfefunktion. Sie beschleunigt das elektronische Dreirad auf 6 Stundenkilometer, ohne dass der Radfahrer oder die Radfahrerin dazu in die Pedale treten muss. Auch das fördert ein sicheres Anfahren für Menschen mit Einschränkungen im Gleichgewichtssinn.
Sucht man Fahrradmodelle mit diesen Ausstattungen, dann kann man sich auch dazu auf der o.g. Seite von Damius Dreirad umsehen. Dort ist das in Frankreich gebaute Dreirad mit dem Namen Evasion zu finden, das diese Attribute besitzt.
Fazit
Auch eine längere Radtour mit dem Dreirad ist heutzutage kein Problem mehr. Dabei hilft ein Dreirad für Erwachsene mit einer hochwertigen Ausstattung in Bezug auf Rahmen, Bremsen und Schaltung.
Um die Radtour nicht zu anstrengend werden zu lassen, ist ein Elektroantrieb ein großer Vorteil. Und um die Reichweite des Fahrrades zu erhöhen, kann man im Gepäckkorb leicht einen zweiten Akku mitnehmen.
Ich habe ein Dreirad 24 Zoll und möchte es in ein E Bike umwandelt, kann ich es mit Ihrer Hilfe?
Freundliche Grüße
Sonnhild Lucas
Nein, da sind Sie bei mir leider völlig falsch …