Welches Fahrrad oder E-Bike eignet sich zur Mitnahme im Wohnmobil?

E-Bike? Mountainbike? Trekkingrad? Faltrad? Oder E-Klapp-Fatbike? Wo liegen die Vorteile und Nachteile von Fahrrädern und E-Bikes beim Reisen mit dem Wohnmobil – speziell auch für Wanderer und Bergsteiger?

Ein Klapp-E-Bike passt in jedes Wohnmobil.
Ein Klapp-E-Bike passt in jedes Wohnmobil.

Wenn man mit dem Wohnmobil unterwegs ist, dann gehört es schon fast dazu, auch ein Fahrrad dabei zu haben. Auch für Wanderer und Bergsteiger  ist dieses Thema interessant, denn das Wohnmobil hat sich immer mehr zu einem fahrbaren Basislager für Wanderungen und Bergtouren entwickelt. Auch hier erweitert das Fahrrad oder das E-Bike den Radius des Reisenden enorm. 

Das Wohnmobil mit Begleitfahrzeug als Basislager

Bei all seinen Vorteilen ist das Wohnmobil nicht sonderlich gut dazu geeignet, durch enge Gassen oder über schmale Straßen oder Forstwege zu fahren. Deshalb wird es oft irgendwo geparkt oder gleich auf dem Standplatz oder auf dem Campingplatz stehen gelassen, und die kürzeren Strecken werden mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Das praktische Begleitfahrzeug wissen alle Wohnmobilisten zu schätzen, aber noch mehr die Camperfreunde, die tagsüber zu Wanderungen oder Bergtouren aufbrechen wollen. 

So ein Fahrrad oder E-Bike ermöglicht es, morgens schnell mal Brötchen holen zu fahren, auf dem großen Campingplatz mal eben zur Rezeption zu radeln, zum nächsten Schwimmbad oder auch die Besichtigung der nächsten Stadt oder das Café des nächsten Dorfes mit dem Fahrrad  oder E-Bike anzusteuern. 

Beim Wandern und Bergsteigen ist das Fahrrad natürlich auch ein Vehikel, mit dem man die Startpunkte der Wanderungen gut erreichen kann. Das Wohnmobil kann dann auf dem Campingplatz oder dem Wohnmobilstellplatz sicher stehen bleiben, während man mit dem Bike, den geschnürten Wanderschuhen und dem geschulterten Rucksack zum Wanderstart aufbricht.

Welches Fahrrad oder E-Bike ist für Camper geeignet?

Wenn man sich nun ein passendes Fahrrad oder E-Bike für seine Wohnmobiltouren beschaffen will, dann sollte man sich erstmal fragen, welches Modell und welcher Typ das Richtige für die eigenen Reisepläne ist. Die vielfältigen Angebote an Fahrrädern und E-Bikes und die große Bandbreite an Fahrradtypen macht es nämlich nicht so ganz leicht, sich für ein Modell zu entscheiden. 

Vom kleinen Faltrad bis zum großen Fat-Tire-E-Bike decken die unterschiedlichen Fahrradtypen auch ganz unterschiedliche Bedürfnisse ab. Jedes Modell hat seine Vor- und Nachteile und je genauer man als potenzieller Käufer eine Vorstellung von diesen Eigenschaften hat, desto besser kann man das Fahrrad oder E-Bike gezielt für seine Bedürfnisse anschaffen. 

Dazu sollte man natürlich auch wissen, wie die eigenen Touren in Zukunft aussehen werden. Wer sich gerade als Neuling ins Camper-Leben begibt, der sollte vielleicht schon mal ein bis zwei Wohnmobilreisen gemacht haben, um wirklich gut abschätzen zu können, welches Fahrrad oder E-Bike für ihn das Richtige ist.

Denn ob das kleine Begleitfahrzeug nur für Kurzstrecken wie Brötchen holen eingesetzt wird oder ob man damit auch längere Radtouren in der Umgebung erleben will, macht in der Wahl des Fortbewegungsmittels einen großen Unterschied.

Hier dazu ein paar Faktoren für´s Bike zum Wohnmobil …

Wenn ich im Folgenden über E-Bikes schreibe, dann liegt das vor allem daran, dass die meisten Wohnmobilisten sich heute Fahrräder mit Elektroantrieb  anschaffen. Die geschilderten Eigenschaften kann man aber genauso auch auf herkömmliche Fahrräder übertragen.

Das Faltrad

Was man früher als Klapprad bezeichnet hat, firmiert heute häufig unter dem Begriff Faltrad, und das gibt es auch als E-Faltrad. Die Vorteile für den Wohnmobil-Freund liegen auf der Hand. Das Faltrad nimmt sehr wenig Platz weg, während man es transportiert. 

Das frühere Klapprad heißt heute Faltrad.
Das frühere Klapprad heißt heute Faltrad.

So spielt es seine Vorteile vor allem in kleineren Wohnmobilen oder Campern wie z.B. einem VW Bulli, Ford Transit oder einem Mercedes Sprinter aus. Das E-Faltrad oder Klapprad kann leicht im Fahrzeug untergebracht werden und das spart im Vergleich zum Transport auf dem Dachträger oder Heckträger nicht nur Kraftstoff. Auch die Diebstahlgefahr ist deutlich geringer, wenn man das Fahrrad oder E-Bike im Wohnmobil unterbringen kann.

Das Mountainbike als E-Bike oder Biobike

Das Mountainbike – als Biobike oder als E-Bike – ist natürlich besonders interessant für Wanderer und Bergsteiger, die häufig zum Start ihrer Wanderung radeln. Es ist maximal geländegängig, vor allem mit Elektroantrieb kraftsparend, und schafft aufgrund seiner Übersetzung auch sehr steile Anstiege. 

Leider nimmt ein Mountainbike aber auch sehr viel Raum ein. Früher waren die Rahmen der Mountainbikes noch kleiner und die Reifen hatten nur 26 Zoll Durchmesser. Heute haben Mountainbike-Reifen 27,5 oder sogar 29 Zoll Durchmesser, die Bikes sind insgesamt höher und länger geworden und der Elektromotor und der Akku bringen zusätzliches Gewicht auf die Waage. 

Daher ist es häufig nicht möglich, es im Wohnmobil unterzubringen – zumal man ja womöglich nicht nur ein Rad unterbringen muss. Man ist dann auf einen sehr stabilen Heckträger oder Dachträger angewiesen und setzt das unter Umständen recht teure Bike der Witterung, dem aufgeschleuderten Dreck der Straße oder den begehrlichen Blicken von Fahrraddieben aus.

Das Trekkingrad

Das Trekkingrad ist meist noch größer als das Mountainbike und auch nur schwer im Wohnmobil zu verstauen. Dafür eignet es sich am besten, wenn man sein Wohnmobil als Basislager für längere Radtouren nutzen möchte oder auch mal Gepäck mit dem Fahrrad transportieren will. 

Das Rennrad und das Gravel-Bike

Ein Rennrad ist zwar besonders leicht, aber auch etwas sperrig. Wer etwas Geländegängigkeit z.B. für geschotterte Feldwege, sandige Pisten oder steinige Forstwege braucht, kann statt dessen zum Gravel-Bike greifen.

Für Radtouren oder die Anfahrt zu Wanderungen im Mittelgebirge macht das Sinn. Wer in den Alpen oder anderen hohen Gebirgen zur Bergtour radelt, der ist mit einem Mountainbike besser bedient.

Das Fatbike

Der Begriff Fatbike fällt etwas aus dem Rahmen, weil es sich hier nicht um einen weiteren Fahrradtyp handelt. Stattdessen werden alle Fahrräder mit besonders stabilem Rahmen und besonders breiten Reifen als Fatbikes bezeichnet. So gibt es vor allem Mountainbikes oder E-Mountainbikes als Fatbike, aber z.B. auch – und das könnte für Wohnmobilisten eine Überlegung wert sein – das Klapprad bzw. das Faltrad.

Dicke Reifen, stabiler Rahmen: Das Fat-Bike
Dicke Reifen, stabiler Rahmen: Das Fat-Bike

So vereint ein Klapprad mit breiten Reifen mehrere Vorteile, die sich bei der Kombination  Wohnmobil & Wandern oft bewähren. Da ist einerseits die leichte Verstaubarkeit des Klapprads und andererseits die gute Geländegängigkeit der breiten Reifen.

Natürlich ist das Faltrad mit oder ohne Elektroantrieb dann nicht ganz so geländegängig wie ein Mountainbike, aber dafür kann man es leicht im Wohnmobil oder im Camper verstauen. Wie ein E-Fatbike-Klapprad aussieht? Ein Beispiel findet ihr unter den E-Bikes auf der Seite von kissmywheels.ch.

Fazit: Fahrrad, E-Bike und Wohnmobil

Ihr seht schon, der Markt an verschiedenen Fahrradtypen ist außerordentlich vielfältig. Daher ist es besonders wichtig, sich vor dem Kauf über die eigenen Bedürfnisse klar zu werden. Gerade wenn man das Fahrrad als Begleitfahrzeug im oder am Wohnmobil mitnehmen will, spielt ein ganzes Bündel an Faktoren eine Rolle, auf die man vielleicht erst beim längeren Nachdenken kommt.

Es hat dann wenig Sinn, sich das coolste E-Mountainbike zu kaufen, wenn man es später nicht im oder am Fahrzeug unterbringen kann – weil es zu groß ist für den Innenraum, zu schwer für den Heckträger und zu wuchtig und sperrig, um es auf den Dachgepäckträger zu laden.

Wer noch keine Erfahrung mit Wohnmobilreisen hat, der sollte sich vielleicht erstmal ein Wohnmobil mieten und schauen, wie solche Reisen im Detail verlaufen und welches Fahrrad oder E-Bike am besten zum eigenen Wohnmobilurlaub passt. Die Vorteile und Nachteile von Miete oder Kauf bespreche ich hier.

Und zu guter Letzt noch ein kleiner, eigentlich selbstverständlicher Hinweis: Wenn man das Fahrrad oder E-Bike als Begleitfahrzeug zum Wohnmobil nutzt, dann sollte man nicht vergessen, ein stabiles Schloss dabei zu haben. Denn gerade wenn man als Wanderer oder Bergsteiger seinen Drahtesel am Wanderstart deponieren will, dann sollte man ihn gut abschließen. Wobei ich auch sagen muss, dass meiner Erfahrung nach in jeder etwas größeren Stadt in Deutschland die Gefahr des Fahrraddiebstahls wahrscheinlich höher ist, als wenn ich mein Fahrrad  außer Sichtweite vom Parkplatz im Wald an einen Baum anschließe.

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