Padel, Squash und Badminton werden zusammen mit Tennis als Racket-Sportarten bezeichnet. Alle vier Aktivitäten bieten gute Trainingseffekte für Wanderer, Trekkingfreunde und Bergsteiger. Die ersten drei – Padel, Squash und Badminton – sind aber besonders gut geeignet, weil der Einstieg leicht und schnell vonstatten geht und weil die Dynamik des Spiels die spezifischen Anforderungen an Bergsportler noch besser abbildet als Tennis.

Padel, Squash und Badminton erfordern intensive, schnelle Bewegungen, fordern den ganzen Körper und trainieren dabei das Herz-Kreislauf-System, die Muskulatur und die Reaktionsschnelligkeit in besonderer Weise. Das wiederum kommt vor allem der Kraft und Ausdauer bei Bergtouren sowie dem Gleichgewichtsgefühl, der Trittsicherheit und Verletzungsresilienz besonders entgegen.
Und – wie gesagt – ich kann relativ einfach mit diesen drei Sportarten anfangen. Auch Anfänger haben von Beginn an viel Freude, und viel Ausrüstung braucht man nicht. Ich muss mir nur einen Badmintonschläger, Squashschläger oder einen guten Padelschläger kaufen und kann sofort am Spiel teilnehmen. Um typische Anfängerverletzungen zu vermeiden, sollte ich allerdings schon etwas trainiert sein, langsam anfangen und es mit meinen Ambitionen nicht gleich übertreiben.
Padel – Für Einsteiger gut geeignet
Den Begriff Paddel kennen vielleicht noch nicht alle. Es handelt sich hier um eine relativ junge Sportart, die aus Spanien und Mexiko kommt.
Der Platz, der etwa 10 x 20 m misst, erinnert erst mal eher an Tennis. Es gibt ein Netz in der Mitte und meist wird Padel als Doppel gespielt. Ein bisschen ähnlich wie bei Squash ist der Platz aber von Wänden (aus Glas oder Beton) umgeben.
Auch ähnlich wie bei Squash können die Wände mit in das Spiel einbezogen werden, was dem Padel eine ganz besondere Dynamik verleiht, besonders vielfältige Taktiken zulässt und das Spiel variantenreich und spannend macht.
Squash – Wenn man schon Sportler ist
Wer mit dem Squash anfängt sollte besonders auf einen schonenden Einstieg achten. Die Gelenke werden sehr stark belastet und wenn man nicht gut trainiert ist, stellen sich leicht Verletzungen ein.
Squash erinnert durch das Einbeziehen der Wände an Padel. Man benutzt aber bespannte Schläger und kleine Gummibälle, dadurch ist Squash schneller und herausfordernder – und vor allem gibt es kein Netz zwischen den Spielern, beide spielen in die gleiche Richtung. Das bedeutet, es wird immer mindestens eine Wand in jeden Schlag einbezogen und beide Spieler müssen das selbe Feld erlaufen. Das führt immer mal wieder zu Körperkontakt und auch das kann zu Verletzungen führen.
Wenn man sich aber so richtig auspowern will und man körperlich dazu in der Lage ist, dann ist Squash der richtige Sport.
Badminton ist nicht Federball
Etwas anders geht es beim Badminton zu. Hier spielt man nicht innerhalb von vier Wänden, sondern auf einem Platz ähnlich wie beim Volleyball, oft in der Halle. Zwischen den beiden Spielern oder den beiden Doppeln hängt ein Netz und der Schläger ist relativ leicht, ebenso der Federball, der zum Badminton benutzt wird.

Badminton hat aber wenig mit dem klassischen Federball-Spiel zu tun und ist deutlich schneller als der beliebte Gartensport. Das schult wie bei Padel und Squash die Reaktionsschnelligkeit, die Ausdauer und die Kraft in sämtlichen Muskelpartien. Ebenso wie bei Padel und Badminton ist der komplette Körper im Einsatz, wird ganzheitlich gefordert und damit umfassend trainiert.
Die Trittsicherheit profitiert besonders von Padel, Squash und Badminton
Ein besonderer Aspekt beim Bergwandertraining mit diesen drei Racket-Sportarten ist die Hand-Augen-Koordination (eigentlich geht es sogar weit über die Hand-Augen-Koordination hinaus, weil Bewegungen im ganzen Körper abgerufen werden, aber das ist nun mal das Fachwort) – ebenso die Reaktionsschnelligkeit.
Es kommt nämlich darauf an, die schnell wechselnde und hochdynamische Spielsituation blitzschnell in adäquate Bewegungen von Händen, Armen, Beinen, Rumpf oder Kopf umzuwandeln. Das gleiche erfordert auch das Bergwandern und Bergsteigen auf anspruchsvollen Pfaden. Hier muss ich meine Körperbewegungen blitzschnell den sich ändernden Routenbedingungen anpassen. Wenn ich das gut kann, verbrauche ich deutlich weniger Energie beim Steigen und das Verletzungsrisiko ist deutlich geringer.
Dadurch, dass bei allen drei Sportarten ständige Positionswechsel und ein ausgefeiltes Spiel mit dem Körperschwerpunkt nötig sind, erhöhen sie enorm mein Gleichgewichtsgefühl und meine Trittsicherheit. Das zahlt sich später auch am Berg aus, wo Trittsicherheit und ein gutes Gleichgewichtsgefühl Voraussetzungen sind für ein sicheres und ökonomisches Gehen, Steigen oder Klettern.
Fazit: Padel, Squash und Badminton als Training für Bergtouren
Padel, Squash und Badminton sind ideale Sportarten, um für Bergwanderungen, Trekkingtouren und Klettertouren zu trainieren. Neben Kraft und Ausdauer für den ganzen Körper werden hier ausgesprochen intensiv die Trittsicherheit, das Gleichgewichtsgefühl und die Reaktionsschnelligkeit geübt.
Für Einsteiger und Bergfreunde, die vor allem aus Trainingsgründen zum Schläger greifen, ist Padel wahrscheinlich der beste Sport. Es ist leicht zu lernen und macht auch wenig Trainierten sofort großen Spaß.
Beim Squash erfordern die hohen Spielgeschwindigkeiten und extrem schnellen Situationswechsel schon etwas stabilere Bänder und Gelenke, damit es nicht zu Verletzungen kommt. Da man sich hier besonders schnell auspowert, sollte auch eine gewisse Grundfitness und Belastungsfähigkeit vorhanden sein.
Auch Badminton macht schon Anfängern Spaß, allerdings kaum, wenn sie gegen erfahrene Spieler auf dem Platz stehen. Denn die technischen Anforderungen und taktischen Fähigkeiten sind doch ganz andere, als beim Federball spielen im Garten.
Wofür man sich nun auch entscheidet, alle drei Sportarten eignen sich hervorragend als Training für Berg- und Trekkingtouren. Mehr als bei anderen Sportarten werden hier Trittsicherheit, Gleichgewichtsgefühl und Reaktionsschnelligkeit eingeübt, die sich am Berg garantiert auszahlen.
Damit ist man nicht nur deutlich sicherer auf seinen Füßen unterwegs, sondern auch ökonomischer. Das bedeutet, durch eine stabile Gehtechnik muss ich zum Steigen viel weniger Kraft und Energie einsetzen als ohne diese. Das erhöht meinen eigenen Radius und bringt mich sicher und entspannt auf den Gipfel und wieder nach Hause.