Wandershirts zum Wandern, Trekking, Bergsteigen und Radfahren

Die gute und richtige Outdoor-Ausrüstung beginnt bei der Unterwäsche. Wandershirts und Funktionsunterwäsche allgemein sind beim Wandern, Trekking und Bergsteigen entscheidend, um nach dem Schwitzen nicht zu frieren, damit Erkältungen zu vermeiden und die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Nicht zuletzt macht das Wandern und Bergsteigen auch viel mehr Spaß, wenn man nicht in klitschnassen Sachen unterwegs ist.


Wandershirts: die erste Schicht beim Zwiebelprinzip
Wandershirts: die erste Schicht beim Zwiebelprinzip

Warum sind Wandershirts so wichtig?

Wer mit Outdoor Sportarten wie Wandern, Bergsteigen oder Radfahren anfängt, legt sich meist nach und nach die dafür geeignete Kleidung zu. Für die meisten steht an dieser Stelle zuerst die Hardshelljacke. Sie ist aber nur der äußere Teil eines Bekleidungssystems, das …

  1. … zuerst aus der körpernahen Schicht besteht, also der Unterwäsche, die den Schweiß von der Haut abtransportieren soll.
  2. Die zweite Lage, z.B aus Fleecekleidung, soll den Wärmeverlust des Körpers regulieren.
  3. Und die dritte Lage soll Wind und Regen oder Schnee vom Körper fernhalten, vor allem, damit dieser nicht auskühlt.

Diese drei Lagen arbeiten nur gut zusammen, wenn alle drei aus geeigneten Kleidungsstücken bestehen – und eins davon ist das Wandershirt oder das Unterhemd, das man direkt auf der Haut trägt. So kann die beste Hardshelljacke ihre Fähigkeiten nicht ausspielen, wenn man darunter ein gewöhnliches Baumwoll-T-Shirt trägt. Atmungsaktivität ist hier der entscheidende Faktor.

Was leisten moderne Wandershirts?

Moderne Funktionsshirts sind darauf ausgelegt, Feuchtigkeit wie Schweiß vom Körper abzuleiten, der Verdunstung zuzuführen und die Haut so trocken zu halten.

Ein weiterer Vorteil dieser speziellen Outdoor-T-Shirts liegt darin, dass man sie abends schnell mal durchwaschen kann und sie in Windeseile wieder trocknen. Auch nach einer Tour im Regen ist es natürlich ein großer Vorteil, wenn man sein Wander-Shirt schnell wieder trocken bekommt.

Die klassischen Baumwoll-T-Shirts dagegen bleiben lange nass, wenn sie es einmal sind. Das kann am Berg fatal sein, da man lange in nassen Klamotten unterwegs ist und dadurch auskühlt. Auch das schnelle Durchwaschen am Abend ist nicht sinnvoll, weil das Baumwoll-T-Shirt am nächsten Morgen meist noch nass oder zumindest feucht ist.

Deshalb bestehen moderne Wandershirts und andere Teile der Unterwäsche heute aus verschiedenen geeigneten Kunststoffen, speziell bearbeiteter Baumwollfaser oder feiner Wolle wie Merinowolle. Die Vielfalt der verschiedenen Produkte sieht man z.B. hier.

Aus welchen Materialien sollten Wandershirts bestehen?

Schauen wir uns diese verschiedenen Materialien mal genauer an und beleuchten deren Vor- und Nachteile:

Merinowolle

Vorteile:

  • Merinowolle kann viel Feuchtigkeit aufnehmen und den Schweiß gut von der Haut ableiten. Sie fühlt sich dabei trocken an und ist entsprechend angenehm zu tragen.
  • Ein großer Vorteil von Merinowolle im Vergleich zu den Kunststoff-Shirts ist ihre Fähigkeit, Gerüche zu vermeiden, auch nach längerem Tragen. Das ist besonders bei längeren Touren sehr angenehm – für einen selbst, aber auch für die Mitwanderer 😉
  • Merinowolle hält im Verhältnis zu Kunststoffen warm, wenn es kalt ist, und ein dünnes Merinoshirt puffert die Temperatur etwas, wenn es sehr warm ist – ideal für wechselhafte Wetterbedingungen und verschiedene Situationen auf der Wanderung oder Bergtour.
  • Merinowolle ist feiner und weicher als gewöhnliche Wolle, wodurch sie nicht so sehr kratzt und für die meisten Outdoorsportler sehr angenehm zu tragen ist.

Wandershirts sind ein wichtiger Teil der Ausrüstung
Wandershirts sind ein wichtiger Teil der Ausrüstung

Nachteile:

  • Merinowolle ist oft etwas teurer als synthetische Materialien.
  • Wolle benötigt eine sanftere Wäsche (auf niedriger Temperatur) und kann empfindlicher gegenüber Abrieb sein. Sie ist weniger robust als synthetische Fasern und kann bei intensiver Nutzung schneller verschleißen.

Wandershirts aus Polyester

Vorteile:

  • Polyester leitet Schweiß gut nach außen und trocknet schnell, was besonders bei intensiven Aktivitäten von Vorteil ist.
  • Es ist langlebig und widerstandsfähig gegenüber Abrieb und Beschädigungen.
  • Im Vergleich zu Naturfasern wie Merinowolle ist Polyester in der Regel etwas günstiger. Es gibt aber eine breite Range an Qualitäten und Preisen.
  • Wandershirts aus Polyester können einfach in der Waschmaschine gewaschen werden.

Nachteile:

  • Der größte Nachteil bei Kunststoff-Wandershirts ist der Geruch. Polyester neigt dazu, nach längerem Tragen unangenehm zu riechen, da es den Schweiß nicht so gut neutralisieren kann wie Merinowolle. Wenn man günstige Kunststoff-Shirts abends nicht sehr sorgfältig wäscht und ausspült, wirken sie morgens zwar erst mal ganz ok, werden aber oft zur Stinkbombe, sobald der erste frische Schweiß das Shirt anfeuchtet.
  • Polyester nimmt die Feuchtigkeit nicht so auf wie Merinowolle. Dadurch fühlt man sich so lange unangenehm feucht, bis das Shirt getrocknet ist – was allerdings schnell geschieht. Polyester kann daher vor allem bei kühlem Wetter weniger angenehm sein, auch weil es die Wärme schlechter isoliert als Wolle oder Baumwolle.

Nylon

  • Nylon ist extrem robust gegenüber Abrieb und Reißen. An sonsten besitzt es, bezogen auf den Outdoorsport, die selben Vorteile und Nachteile wie Polyester. Seine Resilienz machte es aber gut geeignet als ein stabilisierendes Element in einem Mischgewebe-Wandershirt.

Kombination von Naturfasern und Synthetik bei Wandershirts

Viele moderne Funktionsshirts kombinieren Merinowolle – seltener auch speziell behandelte Baumwollfaser – mit Polyester oder Nylon. Diese Mischungen aus Natur- und Kunstfaser versuchen, die guten Eigenschaften beider Produktlinien zu vereinen:

Wandershirts im Einsatz bei gutem und schlechtem Wetter
Wandershirts im Einsatz bei gutem und schlechtem Wetter

Die Mischgewebe-Shirts bieten die Geruchsneutralität und Temperaturregulierung von Merinowolle oder Baumwolle zusammen mit der Haltbarkeit und dem schnellen Feuchtigkeitsabtransport von Synthetikmaterialien. Durch die Naturfasern trägt sich das Kleidungsstück angenehmer auf der Haut als reine Kunstfaser.

Auch Fasern wie Elastan (oder auch Elasthan), die die Wandershirts sehr “strechy” (elastisch) – machen, kommen hier sinnvoll zum Einsatz, denn ein Shirt wärmt dann am besten, wenn es sich eng an den Körper anschmiegt, ohne zu sehr einzuengen.

Mischmaterialien liegen preislich in der Regel zwischen reinen Synthetikprodukten und natürlichen Fasern. Da es in allen Bereichen aber sehr große Qualitäts- und Preisunterschiede gibt, ist das eher eine sehr allgemeine Feststellung.

Manche Mischgewebe sind etwas pflegeintensiver und benötigen eine spezielle Behandlung.

Fazit: Wahl des Wandershirts

Für Wandern, Trekking, Bergsteigen oder Radfahren hängt die Wahl des Funktionsshirts von der Art der Tour, den persönlichen Vorlieben, individuellen Allergien (gegen Wolle z.B.), den Klima- und Wetterbedingungen, den Waschmöglichkeiten, dem eigenen Geldbeutel und anderen Faktoren ab.

Merinowolle ist perfekt für wechselhafte Temperaturen und längere Touren, bei denen Waschmöglichkeiten fehlen und Geruchsneutralität wichtig ist (z.B. Hüttentouren in den Alpen). Manche können Wolle auf der Haut aber nicht vertragen.

Polyester oder Nylon sind ideal für intensive Aktivitäten, bei denen schnelles Trocknen und Haltbarkeit im Vordergrund stehen. Aber auch, wenn man seine Unterwäsche unterwegs waschen oder nach Regen schnell trocknen will, sind gute Kunstfasern perfekt.

Mischgewebe bieten oft eine gute Kompromisslösung und eine ausgewogene Performance in verschiedenen Bereichen.

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