Das Tal Glen Coe (Gleann Comhann) gilt als das schönste Tal Schottlands, liegt in der Nähe von Fort William und dem Ben Nevis und fungiert als Tor zu den Highlands. Wanderer, Bergsteiger und andere Outdoor-Freunde werden hier begeistert sein.
Weite Mulden werden überragt von steilen, felsigen Zipfelmützen. Es gibt viele Wanderrouten im Haupttal, seinen Seitentälern und hinauf auf die abgerundeten Bergspitzen.
Das sogenannte Lost Valley ist eines der beliebtesten Seitentäler. Hier findet man das Schottland der Highlands, dass man sich als Wanderer in seinen Reiseträumen vorstellt. Hier lassen sich jede Menge Traumtouren planen.
Wandervorschläge im Glen Coe
Eine Paradetour in dieser Gegend führt auf den Pap of Glencoe und den Sgor nam Fiannaidh (11 km, 6:00 h, +/-1200 hm. > GPS, Karte, Profil, Tourdaten). Der Ausblick vom ersten Gipfel auf den Loch Leven und die Küste von Argyll ist unbeschreiblich. Und es wird fast noch besser: Vom Sgor nam Fiannaidh (947 m) aus überblickt der Bergsteiger das wunderschöne Tal Glen Coe.
Eine einfache Wanderung führt ins Lost Valley, das verlorene Tal (4 km, 1:30 h, +/-300 hm. > Karte, Profil, GPS). Sie beginnt am Three Sisters Car Park am Pass von Glen Coe (175 m). Am Ende muss man u.U. einen Fluss queren.
An der selben Stelle startet auch die Wanderung Devils Staircase (7 km, +/-850 hm, 4:00 h. > Karte, Profil, GPS). Sie windet sich hinauf auf den 943 m hohen Am Bodach.
Das Dorf Glencoe
Glencoe, etwas anders geschrieben, heißt auch ein ausgesprochen schönes Dorf in diesem Tal. Es liegt dort, wo der Fluss Coe in den Loch Leven mündet. In der Nähe liegt auch die Felsformation der Three Sisters, drei Gipfel, die ausgesprochen eindrucksvoll in den Himmel ragen. In der Wandersaison ist man hier allerdings selten allein.
Glencoe gilt übrigens auch als einer der Ausgangspunkte für die Besteigung des höchsten Berges Schottlands, des Ben Nevis. Der nächste größere Ort ist vor William.
Das Dorf Glencoe hat auch für die schottische Geschichte eine große Bedeutung. 1692 war hier Robert Campbell of Glenlyon mit 120 Mitstreitern bei den verfeindeten MacDonald’s untergebracht. Das Gesetz der Gastfreundschaft ermöglichte dies, da es als höher als die Feindschaft zwischen zwei Parteien angesehen wurde. Robert Campbell setzte sich aber auf Befehl des Königs darüber hinweg und massakrierte sämtliche MacDonald’s, Männer Frauen und Kinder.
Das Massaker selbst wäre von den Schotten toleriert worden, aber der Bruch der Gastfreundschaft war eine unverzeihliche Sünde. So gilt heute noch das Sprichwort in Schottland: Traue keinem Campbell.
Sehr informativ.