Sucht man in Deutschland nach urwüchsiger Naturlandschaft, dann kommt man am Bayerischen Wald kaum vorbei. Der älteste Nationalpark Deutschlands liegt hier und bietet eine traumhafte Kulisse zum Wandern, Trekking, Schneeschuhwandern oder Radfahren.
Seit 1970 kann sich hier im Nationalpark Bayerischer Wald die Natur frei entfalten. Aus einem Mittelgebirge mit bewirtschaftetem Wald, Wiesen und Feldern hat sich die Landschaft zu (fast) unberührter Natur zurück entwickelt. Der Mensch greift nur noch in Ausnahmefällen ein.
Natur Natur sein lassen
Natürlich gibt es im Nationalpark Bayerischer Wald auch eine gute Infrastruktur an Straßen und Wegen, schließlich liegen hier ja auch Dörfer. Dazwischen aber gilt das Motto: „Natur Natur sein lassen“. So hat sich in über 50 Jahren Einzigartiges entwickelt. Der Bayerische Wald ist Vorbild und Musterbeispiel für die vielen anderen Nationalparks, die in Deutschland erst später entstanden sind. Außerdem setzt sich der Nationalpark auf der tschechischen Seite im Nationalpark Šumava fort und bildet so ein riesiges Naturgebiet.
Wandern im Bayerischen Wald
Die urwüchsige Region lässt sich am besten beim Wandern erkunden. Allein der bayerische Nationalpark bietet über 350 km Wanderwege an. Dabei findet man bequeme, breite und gut befestigte Wege, aber auch schmale Pfade, die sich durch Felslandschaften oder zwischen umgestürzten Baumriesen hindurch schlängeln.
Die Routen verlaufen oft entlang von wilden Bergbächen, die früher auch für das Flößen von Holzstämmen genutzt wurden. Dafür wurden kleine Stauseen angelegt, die heute das Landschaftsbild bereichern. Andere Wanderpfade führen durch Schluchten oder auf hohe Berge hinauf. Rachel, Lusen oder Arber zum Beispiel ragen aus dem Waldmeer heraus und bieten fantastische Ausblicke.
Im Winter sind viele Wanderwege präpariert. Gerade um die Nationalparkzentren herum findet man diese Routen. Im Anschluss kann man dann dort einkehren, einen Baumwipfelpfad begehen oder sich ein Wildgehege anschauen. Neben vielen anderen Tieren sind hier auch Wölfe und Luchse zu Hause. Alternativ zum präparierten Winterwanderweg geht man mit Schneeschuhen los, die an vielen Stellen gemietet werden können.
Die Wandervorschläge des Bayerischen Waldes sind vorbildlich ausgeschildert. Rundwege folgen Tiersymbolen auf gelben Untergrund. Diese sind besonders interessant zum Beispiel für Menschen, die zurück zum eigenen Auto müssen. Es gibt aber auch viele Streckenwanderungen, die durch Pflanzensymbole auf weißem Grund markiert sind. Diese lassen sich mit dem vorbildlichen Bussystem so kombinieren, dass man immer wieder gut zu seinem Standort zurückkommt.
Radfahren im Bayerischen Wald
Im Bayerischen Wald kommen auch Mountainbikefahrer auf ihre Kosten. Die gut ausgebauten Routen führen durch eine teils wilde Landschaft, in der man wörtlich über Stock und Stein fahren darf. Daneben führen viele Radrouten für Genussradler entlang an pittoresken Dörfern und durch Städte mit historischem Ortskern.
Im Nationalpark Bayerischer Wald kommen so über 200 km markierter Radwege zusammen. Mit dem MTB, Gravel- oder Tourenrad ist man hier gut aufgehoben. Es locken intensive Naturerlebnisse. Ein wenig Kondition sollte man aber schon mitbringen, der Bayerwald ist schließlich kein Flachland.
Das Mountainbiken durch´s Gelände ist im Nationalpark natürlich strengstens verboten. Radfahren ist hier auch zum Schutz der Wanderer nur auf markierten Radwegen erlaubt.
Gerade für Radfahrer bieten sich auch Touren über die Grenze in den tschechischen Nationalpark Šumava an. Dafür eignen sich die Grenzübergänge bei Bayerisch Eisenstein, bei Finsterau und am Gsenget.
Perfekter Standort: Das Ferienhaus
Der Standort kann bei einem mehrtägigen Wanderurlaub im Bayerischen Wald natürlich auch ein Hotel oder eine Pension sein, aber gerade in dieser Region spielen Ferienhäuser und Ferienwohnungen eine besondere Rolle. Es gibt eine riesige Auswahl an Angeboten, so dass man sich genau das Ferienhaus oder die Ferienwohnung mieten kann, die für die eigenen Bedürfnisse am besten zugeschnitten ist. Im Bayerischen Wald leben viele Handwerker und es gibt eine lange Bautradition, die sich auch in den Ferienhäusern widerspiegelt.
Besonders beliebt und zum Nationalpark passend ist das Ferienhaus außerhalb der Orte. Hier kann man die Natur am ungestörtesten genießen. Oft sind die Ferienhäuser gut ausgestattet, so dass man im Sommer abends auf der Terrasse sitzen und die Ruhe des Waldes genießen kann, im Winter dann vielleicht drinnen am offenen Kamin, wo das Feuer knistert. Sogar Ferienhäuser mit Pool sind zu mieten. Man kauft im nächsten Städtchen die Vorräte ein, die man braucht und kann sich im Bayerischen Wald fast wie in einer Blockhütte in Kanada fühlen. Drei Schritte hinaus, und schon steht man im mächtigen Urwald.