Ein spannender Meran-Krimi mit sympathischen Figuren, der in Meran in Südtirol spielt.
Meran und seine Umgebung sind ein traumhaftes Reiseziel. Das hat sich nicht nur bei Freunden von Wandern, Trekking und Bergsteigen herumgesprochen, sondern auch bei vielen anderen Reisenden. Das milde Klima, die vielen Sonnenstunden, die traumhafte Landschaft, die Südtiroler Kultur und die lange und intensive Geschichte der Region locken Touristen aller Art.
Und das zurecht. Auch für mich gehört die Gegend zu den schönsten Landschaften der Alpen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass es von Elisabeth Florin nun einen weiteren Krimi gibt , der in Meran spielt. Auch er ist in Emons Verlag erschienen und führt den Titel Merano fatale.
Wieder geht es um Isperttore Emmenegger, seine Freundin und Freunde sowie viele andere interessante Charaktere (einen Vorläufer dieses Krimis habe ich unter Trekkingguide.de besprochen). Es ist eine Stärke der Autorin, die Protagonisten auf humorvolle und liebenswerte Art und Weise darzustellen.
Der Fall bei Merano fatale
Zu jedem Krimi gehört eine Leiche. Bei dieser ist erst nicht klar, um welche Todesursache es sich handelt. Als sich jedoch ein Mord herausstellt, beginnt auch das Weben eines Netzes an Beziehungen zwischen unterschiedlichsten Personen und Begebenheiten, die weit in die Vergangenheit reichen.
Dabei führen die Verbindungen nicht nur ins nähere Umfeld des Kommissars, sondern sogar bis in die Musical Welt Hamburgs. Im Laufe der Geschichte folgen mehrere überraschende Wendungen und es kristallisieren sich erstaunliche Zusammenhänge heraus. Diese sind aber alle logisch und nachvollziehbar entwickelt, so dass sie den Krimi interessant machen und die Spannung immer wieder neu anfachen.
Die Figuren
Anders als in vielen anderen zeitgenössischen Krimis ist der Kommissar eine sympathische Figur. Er hört alte Rockmusik, fährt Motorrad, verbringt seine Zeit mit Freunden aus dem Motorradclub. Dabei ist er aber alles andere als ein Macker oder Macho, sondern ein Mensch, der zu seinen Schwächen steht und liebevoll mit seinen Mitmenschen umgeht.
Auch die anderen Figuren der Geschichte werden mit sehr liebevollem Blick auf die Menschheit beschrieben. Verständnis, Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Wärme prägen nicht nur das Umfeld des Kommissars. Eine wohltuende Abwechslung zu vielen zeitgenössischen Geschichten, die von Verrat, Betrug, Rücksichtslosigkeit sowie menschlichen, charakterlichen und psychologischen Defekten nur so wimmeln.
Die Location und der regionale Bezug zu Meran
Merano fatale spielt fast ausschließlich in der Stadt Meran und seiner unmittelbaren Umgebung. Ist der Leser schon in Meran gewesen, wird er viele Ortsbeschreibungen wiedererkennen. Die Tappeiner Promenade, die Laubengänge, die schönen Plätze der Stadt oder das Passeierufer tauchen immer wieder auf.
Bei Elisabeth Florin wird dieser lokale Bezug, anders als in vielen anderen Regionalkrimis, nicht überstrapaziert. Im Mittelpunkt bleibt während der gesamten Lektüre der spannende Fall und seine Entwicklungen. So ist der Meran Krimi ein wunderbar geeignetes Geschenk für Menschen, die in Meran waren oder nach Meran reisen wollen. Gleichzeitig ist er aber auch lesenswert für Krimifreunde, die mit Meran ansonsten keine Verbindungen haben. Aber vielleicht wird ja auch bei denen die Lust auf Meran geweckt.
Übrigens muss man diesen Krimi nicht unbedingt verschenken, man kann ihn auch für sich selbst erwerben – und auf dem heimischen Sofa von Meran und seiner Umgebung träumen oder, noch besser, einen Urlaub in Südtirol mit der Lektüre versüßen.