Kontaktlinsen vs. Brillen beim Wandern, Trekking und Bergsteigen

Wo liegen die Vorteile und Nachteile von Kontaktlinsen und Brillen beim Outdoor-Sport? Welche Sehhilfe für Wanderungen und Trekkingtouren geeignet ist, diskutieren wir hier.

Die einen sind schon am Anfang ihrer Trekking-Karriere auf Brillen oder Kontaktlinsen angewiesen, andere betrifft das erst im höheren Alter. Früher oder später steht aber jeder Wanderer und Bergsteiger vor der Entscheidung, welche Sehhilfe für die nächste Tour am besten geeignet ist. Die erste grundlegende Entscheidung ist dann die Wahl zwischen Kontaktlinsen und einer Brille.

Die Brille hilft schon bei der Planung
Die Brille hilft schon bei der Planung …

Welche Vorteile hat eine Brille gegenüber Kontaktlinsen?

Die Brille ist der Klassiker, wenn es um Sehhilfen geht. Es gibt sie in allen möglichen Varianten und sie ist sehr flexibel einsetzbar. Sehfelder, Entspiegelung oder Tönung, die Art des Gestells und alle möglichen anderen Faktoren können auf das Wandern optimiert werden.

Von meiner individuellen Sehschwäche und der Art der tour hängt es ab, welche Brille ich in welcher Situation brauche. Ob ich weitsichtig oder kurzsichtig bin macht einen großen Unterschied. Weitsichtige Wanderer brauchen die Brille vielleicht nur mal zwischendurch, wenn sie in eine Wanderbeschreibung oder eine Karte schauen wollen. Dafür kann man die Brille kurz aufsetzen und wieder abnehmen. Und dann braucht man einen guten Platz wie die Seitentasche der Wanderhose, um sie schnell und sicher wieder zu verstauen.

Andere Wanderer brauchen die Brille auch beim Gehen und Steigen, um den Pfad und den ggf. schwierigen Untergrund klar sehen zu können. Wer mit Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit Probleme hat, greift zu einer Gleitsichtbrille. Die gute Sicht auf den Weg kombiniert mit einer guten Fernsicht ist für trittsicheres Gehen entscheidend. Aber es hilft natürlich auch, den Blick in die Ferne ungetrübt zu genießen.

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Durch den Variantenreichtum und die einfache Tauschmöglichkeit kann man mit der Brille schnell auf wechselnde Bedingungen reagieren. Bei Sonnenschein trägt man eine Sonnenbrille mit Sehstärke. Kommt man dann in die dunklere Hütte, wechselt man die Sehhilfe.

Wichtig ist, schon beim Optiker zu überlegen, mit welcher Brille ich den Weg vor mir am besten erkennen kann, ohne das Kinn auf die Brust zu pressen, wie bei vielen Lese- oder Gleitsichtbrillen. Gerade auf anspruchsvollen Routen sollte man sich auf gute Sicht verlassen können, ohne dass man seinen Kopf dauernd verrenken muss.

Nachteile der Brille beim Wandern und Bergsteigen

Der Vorteil, seine Brille schnell wechseln zu können, kann sich aber auch als Nachteil herausstellen – vor allem dann, wenn man immer wieder in kurzen Abständen zum Wechseln gezwungen ist. Das ist dann schon ziemlich nervig und stört den Genuss der Wanderung und die Konzentration. Muss man an ausgesetzten Stellen seine Brille wechseln, kann das auch ein Sicherheitsproblem werden.

Außerdem ist es leider beim Wandern und Trekking auch so, dass nicht immer die optimalen Wetterbedingungen herrschen. Bei Regen oder Schnee wird die Brille nass und man muss dauernd wischen, um wieder Durchblick zu bekommen. Bei Kälte oder sehr feuchter Luft, oder wenn man eine Atemmaske trägt, beschlägt die Brille schnell mal. Auch das ist ein Sicherheitsproblem an schwierigen Stellen (wie z.B. am Klettersteig) und beim Wandern sehr nervig.

Durchblick hat man nur mit sauberer und trockener Brille
Durchblick hat man nur mit sauberer und trockener Brille …

Wenn man eine Brille als Sehhilfe trägt, sollte man auch immer an die Sonne denken. Und das nicht nur im Sommer, denn gerade im Winter steht die Sonne flach über dem Horizont, scheint dem Wanderer direkt in die Augen und der Schnee reflektiert die Strahlung zusätzlich.

Nun hat man die Möglichkeit, zusätzlich eine Sonnenbrille in seiner Sehstärke mitzunehmen. Es gibt auch Sonnenbrillen die extra dafür vorgesehen sind, über einer kleinen bis mittelgroßen normalen Brille getragen zu werden. Und man kennt auch verschiedene Systeme, bei denen ein Sonnenschutz an die Brille geklemmt wird. Optimal ist das beim Bergsport natürlich alles nicht.

Welche Vorteile haben Kontaktlinsen beim Wandern, Trekking und Bergsteigen?

Viele der genannten Probleme hat man mit Kontaktlinsen nicht. Sind die Linsen einmal drin im Auge, bleiben sie dort i.d.R. auch bis zum Ende des Tages. Sie stören beim Sport weniger als eine Brille und machen ohne Probleme jede Bewegung mit. Sie können auch nicht beschlagen.

Schutzbrille oder Sonnenbrille tragen ist kein Problem mit Kontaktlinsen
Schutzbrille oder Sonnenbrille tragen ist kein Problem mit Kontaktlinsen …

Wenn es nötig ist, kann ich leicht eine Sonnenbrille, Schutzbrille oder Skibrille über den Kontaktlinsen tragen. So sind Kontaktlinsen auch für Radfahrer, Mountainbiker oder Skiläufer oft erste Wahl.

Das alles klingt erstmal wie die optimale Lösung für Wanderer und Bergsteiger, und viele Outdoorsportler schwören auf Kontaktlinsen. Unter bestimmten Bedingungen kann es mit Linsen aber auch Probleme geben.

Nachteile von Kontaktlinsen beim Trekking

Ist man mehrere Tage auf Tour, muss man sich um die Aufbewahrung und Pflege der Kontaktlinsen Gedanken machen. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt kann die Aufbewahrungs- und Reinigungsflüssigkeit für Kontaktlinsen einfrieren. Außerdem sollte man sicherstellen, dass beim Herausnehmen und Einsetzen der Linsen eine gewisse Hygiene gewährleistet ist.

Beim Trekking in sehr trockenen und staubigen Gebieten können Kontaktlinsen deshalb problematisch werden, weil immer wieder Staub und Sand ins Auge gerät. Das schadet den Augen, aber auch den Kontaktlinsen.

Sandstürme und Kontaktlinsen vertragen sich nicht
Sandstürme und Kontaktlinsen vertragen sich nicht …

Einige dieser Probleme kann man dadurch lösen, dass man auf Einweg-Kontaktlinsen zurück greift. Die muss man nicht reinigen und die können auch mal zerkratzen – am nächsten Morgen werden einfach frische Linsen eingesetzt.

Fazit: Frühzeitig überlegen und Ersatz nicht vergessen

Die individuelle Sehschwäche und die geplanten Touren entscheiden über die Wahl der Sehhilfe. Der Wanderer sollte schon beim Optiker daran denken, wie die Seh-Unterstützung auch den Anforderungen geplanter Outdoor-Touren gerecht werden kann.

Egal, ob man sich nun für seine Kontaktlinsen oder seine Brille entscheidet, man sollte immer auch mit dem Verlust oder der Beschädigung der Geräte rechnen. So kann man im schwierigen Gelände und besonders auf mehrtägigen Touren große Probleme bekommen, wenn die einzige Sehhilfe, die man dabei hat, nicht mehr funktioniert. Eine Ersatzbrille ist also in jedem Fall auch für Kontaktlinsenträger eine gute Idee.

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