Wandervorschlag 3-Tage-Trekking: Werra, Hoher Meißner und Kaufunger Wald

Große Abenteuer und Erlebnisse liegen manchmal gar nicht weit von der eigenen Haustür entfernt. So liegt ziemlich genau in der Mitte Deutschlands ein wunderbares Wandergebiet, Werra – Meißner – Kaufunger Wald, in dem sich eine dreitägige Trekkingtour geradezu anbietet. Dazu reicht schon ein verlängertes Wochenende.

Burg Hanstein über der Werra
Burg Hanstein über der Werra

Möglichkeiten zu einer dreitägigen Tour im Meißner und Kaufunger Wald gibt es viele. Ich stelle hier mal beispielhaft eine vor, auf dem Grünen Band entlang der Werra und im Naturpark Meißner – Kaufunger Wald.

So könnte man z.B. von Neu-Eichenberg aus starten. Das liegt im Norden Hessens im Dreiländereck Hessen – Thüringen – Niedersachsen. Witzenhausen liegt in der Nähe, und auch Göttingen ist nicht weit.

Das Grüne Band der ehemaligen innerdeutschen Grenze
Das Grüne Band der ehemaligen innerdeutschen Grenze

Der Ortsteil Eichenberg Bahnhof besitzt ein Gleisdreieck und hat trotz seiner geringen Größe daher gute Verkehrsverbindungen in alle Richtungen. Hier kann man die Wanderung auf dem Grünen Band beginnen.

Tag 1: Auf dem Grünen Band über Burg Hanstein und Teufelskanzel

Von Eichenberg nach Bad Sooden – Allendorf

Immer der alten Grenze folgend steigt man hinauf zur Burg Hanstein. Hier wartet eine mächtige Burgruine mit mehreren Türmen, die auch bestiegen werden können. Von oben hat man fantastische Blicke über das Werratal bis hinüber zur Burg Ludwigstein, zum Hohen Meißner, nach Norden auf den Göttinger Wald oder nach Osten auf das hügelige Eichsfeld.

Weiter geht es durch artenreichen Mischwald zur urigen Berghütte an der Teufelskanzel. Auch hier gibt es wieder tolle Blicke, auf die Werra-Schleife und den Meißner. Aber besonders lockt die Einkehr in der wirklich märchenhaft gebauten und ausgestatteten Hütte. Bei gutem Wetter sitzt man draußen unter Bäumen im Biergarten, bei schlechtem drinnen am gemütlichen Bollerofen.

Hütte an der Teufelskanzel
Hütte an der Teufelskanzel

Anschließend geht es weiter Richtung Wahlhausen. Dazu geht man von der Hütte ein paar Meter zu einer Kreuzung und wählt dort geradeaus den ausgeschilderten „romantischen Weg“. Der führt in einem großen Bogen über die Kuppen der Werra-Höhen und später hinab ins Tal.

In Wahlhausen geht es im Ort links hinauf zum Waldrand oberhalb des Ortes, dann wendet man sich direkt nach Süden auf Allendorf zu. Von weitem schon sieht man einen alten Turm, der an der Stadtmauer steht.

Irgendwann überquert man die hier recht unscheinbare ehemalige innerdeutsche Grenze und nähert sich dem wunderschönen Fachwerkort Allendorf. Dieser liegt malerisch an der Werra und an einem mächtigen Kanal, der als Hafen diente und das Wasser für die Mühlen bereitstellte.

Der Fischerhafen von Allendorf
Der Fischerhafen von Allendorf

In Allendorf oder dem Ortsteil Bad Sooden (= Bad Sooden – Allendorf) auf der anderen Seite der Werra findet man jede Menge schöne Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.

Tag 2: Von der Werra in den Naturpark Meißner – Kaufunger Wald

Von Bad Sooden – Allendorf nach Laudenbach

Von Allendorf geht es über die Werra nach Bad Sooden. In diesem Ortsteil wurde früher Salz gesiedet, was am letzten verbliebenen Gradierwerk deutlich zu erkennen ist. Heute ist Bad Sooden ein beliebter Kurort.

Durch das Söder Tor und vorbei an der Sankt-Marien-Kirche wandert man hinauf in den Wald und erreicht bald schmale Pfade. Immer mehr oder weniger geradeaus zieht sich der Weg durch abwechslungsreichen Mischwald und taucht dann in ein schmales Tälchen ein, das nach Orferode hinab führt.

Artenreiche Mischwälder im Naturpark Meißner - Kaufunger Wald
Artenreiche Mischwälder im Naturpark Meißner – Kaufunger Wald

Geradeaus führt die Route durch den Ort und wieder aus dem Ort hinaus in die Feldmark. Nun folgt eine offenere Landschaft aus Feldern und Wiesen, aber auch vielen Hecken und Buschwerke. Links des Weges liegt das Karstgebiet der Kripp- und Hielöcher. Wacholder-Trockenrasen prägen hier das Bild und einzelne Felsen ragen aus der Landschaft heraus. Und vor dem Wanderer liegen die Gipfel des Naturparks Meißner – Kaufunger Wald.

An einem markanten Felsen mit Bank taucht man in ein schmales Tal hinab, dann folgt man diesem Richtung Westen immer weiter aufwärts. So überquert man irgendwann die Landstraße 3301 und wandert weiter bis hinauf auf den Kamm des Wickenberges (445 m). Man biegt links auf den romantischen Kammweg ein und folgt diesem über den Gipfel. Dann senkt sich der Weg und mündet in einen Sattel.

Blick vom Meißner - Kaufunger Wald ins Vorland
Blick vom Meißner – Kaufunger Wald ins Vorland

Weiter und später wieder aufwärts Richtung Südwesten erreicht man einen Pass mit diversen Wegen und einer Straße. Hier überquert man unterhalb des Heiligenbergs die K51 und hält sich nun mehr oder weniger Richtung Westen, bis man Laudenbach erreicht. Vor dem Ort wird das Gelände nach und nach wieder offenet, und weite Aussichten und Wiesen prägen das Bild.

In Laudenbach gibt es das Hotel Goldener Stern, in dem man gut übernachten und gut essen kann.

Tag 3: Über die Kämme des Naturparks Meißner – Kaufunger Wald

Von Laudenbach nach Witzenhausen oder Eichenberg

Ein Stück zurück folgt man den Weg von gestern, um dann am Pass hinter der K51 links dem Feldweg Richtung Norden zu folgen. Wald, Wiesen und Karstlandschaften wechseln sich ab, weite Blicke über die Berge und das Werratal begeistern den Wanderer.

Schmale Waldpfade im Meißner - Kaufunger Wald
Schmale Waldpfade im Meißner – Kaufunger Wald

Immer weiter geht es Richtung Norden. Bei Weißenbach überquert man die L3239 und steigt hinauf auf die Hässelkuppe (513 m). Immer weiter folgt man den lauschigen Wegen durch Wälder und über die Kuppenlandschaft des Kaufunger Waldes. Im Frühling bedeckt frisches Grün den Waldboden, während das junge Laub noch viel Licht durchlässt. Im Sommer sind die Pfade angenehm schattig.

Auf der Höhe von Hundelshausen fädelt man für 850 m auf die kaum befahrene K63 ein, die man beim Weiler Rückerode wieder verlässt. Nun wieder auf Wanderwegen folgt man weiter dem Kamm des Kaufunger Waldes, der sich später nach Witzenhausen hinunterzieht.

Stadtmauer und Turm in Witzenhausen
Stadtmauer und Turm in Witzenhausen

Das sehenswerte Fachwerkstädtchen an der Werra lädt zum Rasten und Besichtigen ein. Rund um die Kirschenstadt blühen im April die Kirschblüten in unzähligen Obstplantagen.

Vom etwas oberhalb auf der anderen Werraseite gelegenen Bahnhof könnte man nun per Zug nach Eichenberg zurückfahren. Alternativ geht man noch 8 km zu Fuß. Dazu verlässt man Witzenhausen Richtung Osten und hält auf die Fußgängerbrücke über die Werra zu, die nach Unterrieden führt. Dann überquert man zweimal die B27, um auf Wirtschaftswegen über Eichenberg-Dorf nach Eichenberg-Bahnhof zu ziehen und dort die dreitägige Trekkingtour zu beenden.

Karte, Profil und GPS-Track

Hier findest Du fast diese Route dargestellt als Karte, Höhenprofil und GPS-Track (Outdooractive). Nur statt über die Teufelskanzel führt diese Darstellung über Lindewerra nach Wahlhausen.

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