2023: Am 4. Mai macht sich unsere Gruppe von 17 Wanderern auf die Reise nach Thessaloniki und weiter zur Halbinsel Chalkidiki. Sie liegt im Nordosten Griechenlands und weist – wie der Peloponnes im Süden von Griechenland – mit drei Fingern auf´s Meer hinaus. Der mittlere Finger ist die attraktive, bergige Halbinsel Sithonia.
An der Westküste Sithonias, 6 km nördlich von Neos Marmaras liegt das Hotel Lagomandra in einer weiten Sandbucht und empfängt uns mit gutem Wetter und einem prächtigen Buffet zum Abendessen. Die nächsten Tage geht es von hier aus auf verschiedene Wanderungen und Ausflüge.
Im Süden von Sithonia: Panoramablick auf den Athos
Die erste Tour findet im Süden der Halbinsel Sithonia statt. Von der Landstraße nach Kalamitsi aus führt die Route zuerst auf schmalen Pfaden durch eine prächtige Landschaft aus Granitfelsen. Sie mündet in einen Höhenweg, der tolle Blicke auf beide Seiten der Halbinsel zulässt.
Bald führt unsere Route nach Osten bergab. Das Mittagspicknick nehmen wir an einer kleinen Kapelle ein und folgen anschließend durch Olivenhaine und Gärten dem Weg nach Sikia.
Dort wartet schon unser Bus. Er bringt uns zurück bis zur Taverne Panorama, wo wir bei etwas trüber Aussicht auf den Berg Athos noch ein paar Getränke zu uns nehmen, bevor es wieder nach Lagomandra geht.
Von Nikiti, der Hauptstadt von Sithonia, nach Ormos Panagias
Die zweite Wanderung beginnt im nördlichen Teil der Halbinsel in Nikiti. Durch das alte Dorf der Sithonia-Hauptstadt Nikiti steigen wir auf, überschreiten einen Pass und wandern hinab nach Agios Nikolaos.
Der Dorfplatz hier ist außerordentlich belebt. Es ist Samstag und viele Kinder spielen auf dem Platz, während die Erwachsenen auf den Bänken sitzen oder in einem Kaffeehaus. Auch wir suchen hier die Tavernen auf, um ein kleines Mittagessen einzunehmen. Moussaka oder griechischer Salat kommen gut an.
Später geht es weiter hinab zur Ostküste und am Strand entlang Richtung Ormos Panagias. Zwischendurch gibt es einen kleinen Abstecher zu einer verfallenen Burg auf einer Halbinsel, die tolle Blicke über Land und Meer bietet.
Hafen und Strand in Neos Marmaras
Am Sonntag steht ein Ausflug nach Neos Marmaras auf dem Programm. Die eine Hälfte der Gruppe startet von dort eine Rundwanderung mit anschließendem Besuch des Ortes. Andere steuern direkt den Ort und seine nahegelegenen Strände an. Besonders schön sind die Atmosphäre am Hafen, wo einige Tavernen ihre Tische direkt auf dem Strand aufgebaut haben, und der lange Sandstrand im Süden von Neos Marmaras.
Wanderung nach Parthenonas
Das Bergdorf Parthenonas ist das Ziel der nächsten Wanderung. Ende der 70er Jahre war es komplett verlassen, bevor es durch die Eröffnung zweier Tavernen nach und nach wieder lebendiger wurde. Heute ist es nicht nur für uns ein schönes Wanderziel, sondern auch ein Ausflugsziel für Touristen von der Küste oder Einheimische aus Thessaloniki.
In der Sonne genießen wir das Essen in einer schönen Taverne, in der die Seniorchefin Maria die Gäste herzlich auf deutsch begrüßt.
Auf wilden Pfaden durch Macchia und Wald geht es später wieder hinab nach Neos Marmaras, wo uns der Bus empfängt und zum Hotel zurück bringt.
Ziegenpfade bei Toroni
Heute geht es mit dem Bus wieder ein Stück Richtung Süden. Bei Toroni drehen wir eine Runde, die in der ersten Hälfte von spannenden schmalen Pfaden durch dichte Macchia geprägt ist. Leider regnet es immer wieder und auch aus der vorhergehenden Nacht ist die ganze Landschaft noch kräftig durchnässt. Entsprechend nass sind auch wir Wanderer bald.
Gegen Mittag erreichen wir die Küste und steuern die Ethnik Bar auf einer Halbinsel bei Toroni an. Etwas improvisiert und bunt angestrichen verströmt dieser Platz trotz des schlechten Wetters eine schöne, fast karibische Atmosphäre. Auch über das Mittagessen hier können wir uns nicht beklagen. Sandwich und Pizza sind deutlich besser als erwartet.
Anschließend noch ein kleines Stück um verschiedene Pfützen herum gewandert treffen wir bald wieder auf unseren Bus, der uns zum Trocknen ins Hotel fährt..
Bootsfahrt am Athos
Der Mittwoch wäre eigentlich ein freier Tag, aber die meisten kommen mit auf die spontan geplante Bootsfahrt entlang der Athosküste. Die Mönchsrepublik hat sich stark abgeschottet und Frauen dürfen die Halbinsel gar nicht betreten, aber vom Boot aus bekommen wir tolle Blicke auf die uralten Klöster und die Gebirgslandschaft des Athos.
Vormittags ist es reichlich frisch und windig, als wir uns auf der Rückfahrt befinden kommt aber die Sonne heraus und gönnt uns in Ouranoupoli ein Mittagessen im Sonnenschein.
Auf den Itamos, den höchsten Gipfel auf Sithonia
Heute geht es auf den höchsten Berg Sithonias. Der Itamos ist 813 m hoch und von oben kann man in alle Richtungen schauen – aber nur dann, wenn man den Balkon des Feuerwachturms steigt. Ansonsten ist der Gipfel weitgehend von Kiefern umstellt.
Die Tour heute ist eine komplette Rundwanderung, so dass wir wieder zu unserem Ausgangspunkt in Parthenonas zurück gelangen. Marias Taverne hat uns so gut gefallen, dass wir hier wieder einkehren – aufgrund des nicht ganz eindeutigen Wetters diesmal lieber drinnen in der urigen Taverne, statt auf der schönen Terrasse.
Paulusbrunnen und Petrusfelsen
Die letzte Tour bietet noch mal ein paar landschaftliche Höhepunkte. Direkt vom Hotel aus wandern wir los entlang der Küste, später durch Olivenhaine bergauf in den Kiefernwald hinein. Immer mehr mächtige Felsen prägen die Landschaft und der Pfad wird immer spannender. In Schlangenlinien zieht er durch den Wald hinauf an den Fuß des Petrus Felsens.
Hier legen wir das mittägliche Picknick ein, währenddessen einige die anspruchsvolle Route auf den Gipfel hinauf kraxeln. Die Aussicht von oben ist in alle Richtungen fantastisch.
Nach diesem Erlebnis steigen wir auf Gras- und Schotterwegen wieder hinab und beenden die letzte Wanderung in der Strandbar, die zu unserem Hotel gehört.
Fazit: Wandern auf Sithonia
Nach den Wanderungen auf Menorca war Sithonia bzw. Chalkidiki ein zweites Ziel für unsere Frühlingswanderreisen im Jahr 2023. Auch wenn das Wetter hin und wieder durchwachsen war, wir haben die Wanderungen, die Ausflüge, die tolle Lage des Hotels am Meer und die verschiedenen Einkehrschwünge sehr genossen. Das lag sicher vor allem an der gut gelaunten, harmonischen und sympathischen Gruppe.
Im kommenden Jahr geht es dann nach Andalusien und nach Rhodos & Tilos.