Reisebericht: Bhutan, Trekking Druk Path und Delhi 

Die zweite Märzhälfte ist eine ideale Reisezeit für das buddhistische Königreich Bhutan. Zwischen Winterkälte und sommerlichen Monsunwolken und während der Zeit der ersten Rhododendronblüten lässt es sich hier wunderbar reisen und wandern. 

Rhododendronblüte Ende März in Bhutan
Rhododendronblüte Ende März in Bhutan

In Bhutan gibt es viel zu besichtigen, aber für wahre Wanderfreunde gehört auch eine Trekkingtour im Himalaya dazu. Und da die Anreise nach Bhutan über Delhi verläuft und wir immer etwas Zeitreserve zwischen den Flügen brauchen, schauen wir uns auch die quirlige indische Hauptstadt an.

Insgesamt sollten wir 15 Tage unterwegs sein.

Tag 1: Anreise nach Delhi

So trifft sich unsere 12köpfige Gruppe an einem Sonntag Mitte März am Frankfurter Flughafen. Die Abflugzeit gegen Mittag liegt ziemlich komfortabel und so geht es vergleichsweise entspannt und ausgeschlafen per Flugzeug Richtung Delhi. Die Nächte, die nun folgen, sollten nicht mehr so erholsam sein. 

Als der Nachtflug nach 8 Stunden in Indien landet, wartet erstmal die aufwändige Einreiseprozedur. Danach dann zum Gepäckband, hier stellen wir leider fest, dass eine Reisetasche nicht mitgekommen ist. Das hatte sich schon in Frankfurt angekündigt, wo die Tasche in den Katakomben des Frankfurter Flughafens die Spur zum richtigen Flugzeug verloren hatte. 

Somit folgt erstmal der nächste bürokratische Akt, nämlich die Anmeldung des Gepäckverlusts. Dann aber draußen vor dem Flughafen ein freundlicher Empfang von Local Guide Suraj und Busfahrer und eine längere Fahrt durch – selbst mitten in der Nacht – dichten Verkehr zum Hotel Regent Grand. 

Tag 2: Das Delhi der Moguln

Um 10 Uhr sind wir für unser Besichtigungsprogramm in Delhi verabredet. Die Schlafzeiten zählen wir eher in Minuten als in Stunden, ausgeschlafen ist niemand, aber schließlich sind wir ja hier, um etwas von der Stadt zu sehen. 

Jama Masjid, die große Moschee

Mit dem Bus fahren wir zur Jama Masjid, der großen Moschee, und lassen uns von dem riesigen Bauwerk aus der Moghul-Zeit beeindrucken. Shah Jahan, der auch das Rote Fort und das Taj Mahal bauen ließ, verantwortet auch dieses prächtige Kunstwerk.

Die Große Moschee (Jama Masjid) in Delhi
Die Große Moschee (Jama Masjid) in Delhi

Dass Schultern und Beine bedeckt werden und man die Schuhe auszieht, ist eh selbstverständlich. Mittlerweile bekommen Frauen hier aber für 50 Rupien auch noch einen langen Kittel, den sie während des Besuchs der Moschee tragen müssen.

Die Moschee wirkt vor allem durch ihre ausgefeilte Architektur. Den Aufstieg auf das Minarett sparen wir uns heute und wandeln lieber durch den weitläufigen Hof.

Per Rikscha durch den Bazar in Alt Delhi

Anschließend chartern wir ein paar Rikschas und kreuzen mit ihnen durch das nahegelegene Marktviertel. Obwohl wir uns hier mitten im Getümmel des Bazars befinden, ist das Erlebnis doch vergleichsweise angenehm. Von der Rikscha aus gibt es jede Menge vom alltäglichen Leben Indiens zu sehen, ohne dass man sich selber durch das Gewühle schlängeln muss. 

Rikschas im Bazar von Alt Delhi
Rikschas im Bazar von Alt Delhi

Humayun´s Tomb und weitere Mogul-Bauwerke

Auf dieser Reise ist in Delhi die Zeit der Moguln das Hauptthema. Als nächstes in Form von Humayuns Grabmal – das Rote Fort gegenüber der Jama Masjid ist montags geschlossen und einige von uns kennen das auch schon.

Humayun´s Tomb gilt in seiner Architektur als Vorläufer des Taj Mahal in Agra und in seiner Umgebung stehen viele weitere interessante Mogul-Bauwerke in einem großen Park. 

Humayuns Tomb: Das Grabmal des Humayun, Vorbild für das Taj Mahal
Humayuns Tomb: Das Grabmal des Humayun, Vorbild für das Taj Mahal

Nachmittägliches Abendessen

Da wir es am ersten Tag – so übernächtigt wie wir sind – nicht übertreiben wollen, fahren wir mit dem Bus dann am India Gate und am Präsidentenpalast vorbei und zum Hotel zurück. Zeitverschiebung und Schlafmangel haben den Biorhythmus etwas durcheinander gebracht. Deshalb entscheiden wir uns gegen 15:30 Uhr zu Abend zu essen – in einem südindischen Restaurant namens Naivedyam nahe dem Hotel, wo wir Dosas probieren – und versuchen dann doch noch etwas Schlaf nachzuholen. 

Lange Zeit bleibt uns dafür nicht, denn um 0:30 Uhr steht der Bus schon wieder vor der Tür, um uns zum Flughafen zu bringen. 

Tag 3: Flug nach Bhutan und Paro Dzong

Wie geplant geht es mitten in der Nacht los zum Flug nach Bhutan. Obwohl der Flieger erst um 4:45 Uhr abheben soll, brauchen wir die Zeit. In Delhi läuft der dichte Verkehr 24/7, aber die Fahrt zum Flughafen verläuft relativ reibungslos.

Das war jedoch erst der erste Schritt und es folgen noch diverse andere, bis wir in den Flughafen hinein kommen, unser Gepäck eingecheckt haben, durch das Immigration Office durch sind und dann noch die 150-prozentige Sicherheitsschleuse überwunden haben. Zum Schluss haben wir dann doch noch Zeit für einen Kaffee und dann hebt der Flieger nach Paro in Bhutan pünktlich ab. 

Der Kangchendzönga (8.586 m) steht auf der Grenze zwischen Nepal und Sikkim.
Der Kangchendzönga (8.586 m) steht auf der Grenze zwischen Nepal und Sikkim.

Um besten Blick auf die Berge zu erlangen, haben wir es geschafft, dass wir alle auf der linken Seite im Flieger hintereinander sitzen. Alle haben Fensterplätze, und das lohnt sich. Die Sicht ist gut und wir nehmen die Parade der schneebedeckten 8000er und 7000er ab. Erlebnisreich ist aber auch der kurvige Anflug auf Paro (2280 m) selbst, wo man manchmal das Gefühl bekommt, die Tragflächen müssten jeden Moment die Talhänge streifen.

Ankunft in Bhutan

Am einzigen internationalen Airport von Bhutan – der eher wie ein kleiner Regionalflughafen wirkt – erwarten uns der lokale Reiseleiter Nima und der Busfahrer Ugen. Nach einer sehr netten Begrüßung muss erst noch ein Gruppenfoto am schönen kleinen Flughafen von Paro gemacht werden, dann steuern wir das Hotel an. 

Obwohl erst morgens gegen 8 Uhr sind unsere Zimmer schon beziehbar. Vorher nehmen wir aber noch einen Kaffee im Hotel-Restaurant, besprechen die wichtigsten Dinge und haben dann noch etwas Zeit, bis wir um 10:30 Uhr zum nahegelegenen Dzong abfahren – auf dass wir übrigens Tag und Nacht von unseren Hotelzimmern einen perfekten Ausblick haben. 

Paro Dzong

Klosterfestung in Bhutan: Das mächtige Paro Dzong
Klosterfestung in Bhutan: Das mächtige Paro Dzong

Malerisch thront das Paro Dzong über dem Tal und vor den dahinter liegenden Himalaya-Bergen. Das Parotal ist eine wichtige Region für Bhutan und vergleichsweise nah an den Hauptwegen nach Indien und Sikkim gelegen. Entsprechend groß ist die historische Bedeutung des Dzong.

Die wichtige Rolle Paros als Kontakt zur Außenwelt hat sich durch den internationalen Flughafen noch verstärkt. In Paro starten die meisten Touristen ihre Rundreise, aber auch Staatsbesucher oder Geschäftsreisende landen meist zuerst in Paro.

Unser Guide vor dem Paro Dzong
Unser Guide vor dem Paro Dzong

Unser Rundgang startet oberhalb des Klosters. Am Eingang nehmen wir die Kopfbedeckungen ab – auch die ins Haar geschobenen Sonnenbrillen – bedecken Schultern und Knie, ziehen die Schuhe aus und einige die „Tempelsocken“ an, damit es nicht so kalt wird am Fuß.

In Bhutan sind aber viele Klosterräume mit Holzfußboden aus schweren Planken ausgestattet und daher nicht so kalt wie z.B. in Tibet. Bhutan hat ein waldfreundliches Klima, seine Wälder geschont und geschützt, so ist in den Wäldern (noch) reichlich Holz vorhanden.

Im Paro Dzong
Holzbauweise im Paro Dzong

Im Dzong erleben wir die einzigartige Atmosphäre eines buddhistischen Klosters – andächtig, ernsthaft, aber auch freundlich und tolerant – solange man sich an die Regeln hält und Respekt zeigt.

Die Ausstattung und Gestaltung des Bauwerks ist nach außen wehrhaft, nach innen aber warm gestaltet und reich verziert und beeindruckend durch seine Fülle an Kunstschätzen.

Mönche im Paro Dzong
Mönche am Smartphone im Paro Dzong

Nach einem Rundgang durch die Klosterfestung und vielen Informationen dazu wandern wir nun hinunter zum Fluss, überqueren die alte Brücke und treffen dort unseren Busfahrer wieder.

Das Paro Dzong mit alter Brücke über den Paro-Fluss
Das Paro Dzong mit alter Brücke über den Paro-Fluss

Der bringt uns in den Ort Paro hinein, wo wir uns nach dem Mittagessen – erster Kontakt zum typisch bhutanischen Buffet inkl. Chili mit Käse – noch mal eine Stunde individuell umschauen, bevor es zurück zum Hotel geht. Auch hier erleben wir die unaufdringliche Freundlichkeit der Bhutaner.

Tag 4: Thaktsang, das Tigernest-Kloster – ein Highlight in Bhutan

Heute steht schon gleich eins der absoluten Highlights jeder Bhutan-Reise auf dem Zettel – das Tigernest-Kloster oder, wie die Bhutaner sagen, Thaktsang. Wir fahren mit dem Bus bis an den Fuß des Berges und steigen dann die gut 700 Höhenmeter durch Eichen, Kiefern und Rhododendronwälder zum Kloster hinauf. Das prächtige Gebäude hängt wie ein Vogelnest in der Felswand und könnte kaum malerischer aussehen. 

Thaktsang: Das berühmteste Kloster in Bhutan
Thaktsang / Tigernest: Das berühmteste Kloster in Bhutan

Auch wenn die Höhe durchaus schon zu spüren ist, schließlich liegt der höchste Punkt der Wanderung über 3150 m, ist die Motivation bei allen doch groß, dieses Schmuckstück der Tempelarchitektur zu erreichen. 

Besichtigung im Tigernest

Im Kloster ist Padmasambhava, auf tibetisch oder bhutanisch Guru Rinpoche, die zentrale Figur. Er ritt einst auf seiner Frau, die die Form eines Tigers angenommen hatte, hierher um mächtige Dämonen zum Buddhismus zu bekehren.

Hier besichtigen wir drei Tempel und sammeln unsere ausgezogenen Schuhe wieder ein (ein Paar ist erst mal verschwunden, taucht aber wieder auf), bevor wir den Rückweg antreten. Da vor dem Kloster noch eine Schlucht zu queren ist, steigen wir beim Abstieg zuerst steil hinunter und dann über kraftraubende Treppen wieder steil hinauf. 

Hier hat man noch mal fantastische Blicke zurück auf das Kloster, das jetzt am Nachmittag immer mehr von der Sonne beschienen wird. Alles, was wir morgens schon mal fotografiert haben, wird noch mal mit Sonnenschein wiederholt. 

Hier meditierte Padmasambhava / Guru Rinpoche: Blick zurück auf´s Tigernest
Hier meditierte Padmasambhava / Guru Rinpoche: Blick zurück auf´s Tigernest

Auf der weiteren Abstiegsroute liegt sogar eine recht neue Cafeteria, die über einen kurzen Abstecher erreichbar ist. Hier gibt es Kaffee aus der italienischen Siebträgermaschine und denselben genießen wir mit Blick auf die Felswand, in der das eben besuchte Kloster hängt. Dann geht es weiter hinunter bis zum Ausgangspunkt der Wanderung, wo unser Bus gewartet hat. 

Tsatsas, kleine Opfer für ein besseres Karma
Tsatsas, kleine Opfer für ein besseres Karma

Die Route zum Tigernest mit Karte und Profil

Hier findest Du eine Karte, das Höhenprofil und den GPS-Track zur Wanderung zum Tigernest-Kloster: Outdooractive: Tigernest

Der Nachmittag

Ein Stück Fahrt bringt uns zu einem späten Picknick. Eine Crew der einheimischen Agentur hat hier ein Schattendach und schick geschmückte Stühle um einen großen Tisch vorbereitet. Das Essen ist schon fertig und es gibt viele leckere Dinge, z.B. auch die beliebten Momos, die tibetischen Maultaschen. 

Zwischendurch kommt Wind auf und das Schattendach hat dem nicht viel entgegenzusetzen. Aber wenn man mit einer Hand isst und mit der anderen das Gestänge festhält, ist alles prima.

So toll das Essen und die Picknick-Location sind, noch erfreulicher ist, dass die vom Wege abgekommene Reisetasche wieder auftaucht. Die Agentur-Mitarbeiterinnen hatten sie morgens vom Flughafen in Paro abgeholt, wo sie mit einigen Tagen Verzögerung dann endlich angekommen war. Gerade noch rechtzeitig vor dem Trekking. So können alle Socken, T-Shirts und Unterhosen, die der Bedürftigen gespendet werden sollten, bei ihren eigentlichen Besitzern verbleiben.

Satt und erholt fahren wir nach einer Weile weiter ins Hotel und haben noch Zeit, bis wir uns zum etwas späteren Abendessen treffen.

Tag 5: Erster Trekkingtag in Bhutan

Heute beginnt unser größtes Abenteuer, die Trekkingtour, und wir fahren nach Damche Gom, das liegt auf etwa 2900 m. Die Piste dahin wird schnell ziemlich holprig – kostenlose Massage und gut für´s Karma – aber am Ende wartet unsere Trekking-Mannschaft auf uns: Kunley – genannt Kipi – der zweite Führer, Dorje der Koch, sieben weitere Helfer und jede Menge Mulis und Pferde werden uns die nächsten Tage begleiten. 

Pferde und Mulis warten schon auf uns.
Pferde und Mulis warten schon auf uns.

Nun geht es durch den schönen Wald erstmal rauf, rauf, rauf … natürlich so langsam wie die Faultiere, um uns gut an die Höhe zu gewöhnen.

Das Pferd mit unserem Picknick hat es nicht eilig.
Das Pferd mit unserem Picknick hat es nicht eilig.

Zwischendurch machen wir immer mal wieder eine Pause auf einer sonnigen Lichtung. Das Wetter ist uns wohl gesonnen, zumindest für heute und morgen. Die Wetterprognose im Internet hat für danach aber eher schlechtere Verhältnisse angesagt.

Aufstieg im Wald
Aufstieg im Wald

Nach dem angenehmen Halbschatten im Wald erreichen wir die ersten Almwiesen. Nun ist es auch schön, in der Sonne unterwegs zu sein. Die Luft ist in dieser Höhe nicht mehr so warm und angenehm zum Wandern.

Jili La mit Jili Dzong

Unser erster Pass ist der Jili La mit 3540 m, kurz dahinter liegt das Jili Dzong markant auf einem Hügel. In der Ferne erkennen wir die Eiskuppe des Jomo Lhari (7320 m) und weit unten im Tal blicken wir auf Paro. 

Das Jili Dzong am Jili La Pass
Das Jili Dzong am Jili La Pass

Das Gelände wird jetzt offener. Gebetsfahnen und Tschörten, auch windbetriebene Gebetsmühlen, besetzen alle markanten Geländepunkte. Für unser Picknick suchen wir uns eine windstille Mulde, denn auf den offenen Flächen wird es durch den Wind schon merklich kühler.

Auf dem Bergrücken zwischen Paro und Thimphu
Auf dem Bergrücken zwischen Paro und Thimphu

Den Landschaften sieht man an, dass sie aus dem Winterschlaf kommen. Die Gräser und Büsche sind noch braun, auch wenn es hier und da schon erste Blüten zu sehen gibt.

Viele Yaks sehen wir hier noch nicht, vermutlich sind die Weiden noch zu karg. Das wird sich aber im Frühling schnell ändern, denn neben zunehmender Wärme steigt hier auf der Südseite des Himalaya auch der Niederschlag.

Immer wieder auch mal etwas steiler ...
Immer wieder auch mal etwas steiler …

Der Weg verläuft jetzt – mit einigen Ausnahmen – weniger steil und immer im Bereich des Rückens, aber besonders am Nachmittag zieht es sich. Weil an unserem ursprünglich geplanten Platz kein Wasser mehr zu finden ist, müssen wir noch etwas weiter wandern, bis wir die schon aufgebauten Zelte erreichen. 

Abstecher zum Zeltplatz mit Wasser
Abstecher zum Zeltplatz mit Wasser

Im ersten Camp

Auf einer Yakweide werden wir mit Ingwertee begrüßt und auch das spätere Abendessen ist hervorragend, lecker und abwechslungsreich. Wir scheinen einen besonders guten Koch erwischt zu haben und auch die ganze Crew ist ausgesprochen hilfsbereit und freundlich. Während des Abendessens zieht Nebel auf, sodass man im Dunkeln kaum noch die Toilettenzelte findet.

Unser erstes Camp beim Trekking in Bhutan
Unser erstes Camp beim Trekking in Bhutan

Karte, Profil & GPS

Die Karte zur ersten Etappe, das Höhenprofil und den GPS-Track findest Du bei Outdooractive: Trekking Tag 1

Tag 6, Trekkingtag 2: Zum Jingme Langtsho

Am nächsten Morgen erwartet uns ein üppiges Frühstück, bevor wir wieder unsere Rucksäcke schultern und das große Gepäck auf Mulis und Pferde verladen wird. Zuerst müssen wir nun wieder hinauf auf die eigentliche Trekkingroute. Dazu  lassen wir die Yakweide hinter uns und steigen im Zickzack auf einem wunderschönen Waldpfad hinauf auf den Höhenrücken. 

Erst mal geht es durch den Wald wieder auf den Druk Path Trek.
Erst mal geht es durch den Wald wieder auf den Druk Path Trek.

Dort wenden wir uns Richtung Norden bis wir kurz vor dem Mount Frawilkai 1 (4080 m) stehen. Dieser Gipfel und sein Bruder, der Mount Frawilkai 2, dominieren den Höhenzug. Der Pfad ist nicht ausgesetzt, meist gut zu gehen, aber oft auch steinig. Viele Felsplatten erfordern etwas Konzentration.

Die Vegetation besteht aus Wacholder und Rhododendren. Zwischendurch nehmen wir unser Picknick ein, es bleibt trocken, aber nicht mehr ganz so warm und sonnig wie gestern.

Den Mount Frawilkai 2 vor Augen, aber noch nicht das Ziel
Den Mount Frawilkai 2 vor Augen, aber noch nicht das Ziel

Der höchste Punkt am Mount Frawilkai 2 (4180 m)

Immer auf und ab führt die Trekkingroute und will gar kein Ende nehmen, bis sie kurz vor dem Mount Frawilkai 2 mit ca. 4180 m die höchste Stelle erreicht. 

Im Laufe des Tages trübt es sich ein auf dem Frawilkai Rücken.

Von hier oben hätten wir eigentlich eine traumhafte Aussicht, aber das Wetter hat sich schon etwas eingetrübt und die Weitblicke verlieren sich im Dunst der ersten aufkommenden Wolkenschwaden. Der Hauptteil der Gruppe ist (abgesprochen) schon ein Stück vor der Nachhut unterwegs und wir treffen uns erst später im Camp wieder.

Tschörten und Gebetsfahnen auf jedem Gipfel
Tschörten und Gebetsfahnen auf jedem Gipfel

Endlich führt die Route nach Nordosten herüber und durch den Wald hinab zum Jingme Langtsho, einem wunderschönen Bergsee, der schon von weitem zu sehen ist. Ringsum ragen die Berge auf, gegenüber hängen vereiste Wasserfälle.

Am Jingme Langtsho (3880 m)

Auf einer Weide nordöstlich des Sees erblicken wir irgendwann die Zelte – einige von uns erst mit Einbruch der Dämmerung – die unsere Trekkingmannschaft für uns aufgebaut hat. 

Nach dem Abendessen hören wir dann beim Einschlafen ein gleichmäßiges Schnee-Rieseln auf den Zeltwänden, das uns in den Schlaf begleitet.

Karte, Profil & GPS

Die Karte zu dieser Etappe, das Höhenprofil und den GPS-Track findest Du bei Outdooractive: Trekking Tag 2

Tag 7, Trekkingtag 3: Abstieg am Fluss Bemang Rong Chhu

Der nächste Morgen erwartet uns mit einer weißen Winterlandschaft. Wir entscheiden, von der ursprünglichen Route abzuweichen und den alternativen Weg im Tal zu nehmen, der zu einem anderen Straßenende führt. 

Schnee am Jingme Langtsho - noch auf dem Druk Path Trek
Schnee am Jingme Langtsho – noch auf dem Druk Path Trek

Auf der höher gelegenen, ursprünglich geplanten Route liegt Schnee auf den schmalen Bergpfaden, und nicht alle in der Gruppe sind top fit. Und wenn wir erst mal weiter oben wären, hätten wir keine Alternativen mehr, außer umzukehren. So wählen wir eine sichere Variante in niedrigeren Höhen, die zwar den offiziellen Druk Path verlässt, aber auch wunderschöne Landschaften bietet.

Die Pferde brauchen die Futtersäcke
Die Pferde brauchen die Futtersäcke.

Zuerst am See entlang, dann über eine felsige Schwelle steil hinab und später im Auf und Ab parallel zum Fluss führt die Wanderung durch einen zauberhaften Wald. Nima und Andreas wandern mit den zwei Kranken, Kipi betreut die Hauptgruppe. Rhododendron, Farne und andere üppige Gewächse prägen eine mystische Stimmung. Irgendwann überholen uns unsere Packpferde.

Auf Gneisplatten geht es steil hinab
Auf Gneisplatten geht es steil hinab.
Die Packpferde sind schneller als wir
Die Packpferde sind schneller als wir.
Es finden sich erstaunlich solide Brücken in der sonst wilden Landschaft.
Es finden sich erstaunlich solide Brücken in der sonst wilden Landschaft.
Flussdurchquerung: Schmale Gewässer erfordern nur etwas Trittsicherheit.
Flussdurchquerung: Schmale Gewässer erfordern nur etwas Trittsicherheit.

Mittagspicknick in der Sonne

Das Picknick erwartet uns auf einer sonnigen Lichtung. Wie immer hatte ein Pferd samt Führer die Aufgabe, das Mittagessen zu transportieren. Alles ist vorgekocht, vielseitig und schmeckt ausgezeichnet.

Vorbereitung des Picknick durch unsere Trekking-Crew
Vorbereitung des Picknick durch unsere Trekking-Crew

Während wir essen gibt es exotische Vögel zu sehen, z.B. den – wie Nima sagt – Magpie. Das Wort bedeutet eigentlich Elster, und der Vogel mit dem langen Schwanz könnte durchaus mit der europäischen Elster verwandt sein. Eine spätere Recherche ergibt: Gelbschnabel-Elster ist der richtige Begriff für die bhutanische Elster mit den langen Schwanzfedern.

Die Gelbschnabelelster mit langen Schwanzfedern
Die Gelbschnabelelster mit langen Schwanzfedern
Moose und Flechten überziehen Kiefern und Rhododendron.
Moose und Flechten überziehen Kiefern und Rhododendron.

Am Nachmittag wird der Wald mit vielen Moosen und Farnen noch verwunschener. Nach einigen kurzen steileren Absteigen und Bachquerungen erreichen wir eine weitere Yakweide, wo wir die Himalaya-Grunzochsen mit drei Buchstaben nun auch zu sehen bekommen.

Das Yak liefert Milch, Fleisch, Wolle, Transportdienste, Brennstoff, Dünger, Knochen uvm.
Das Yak liefert Milch, Fleisch, Wolle, Transportdienste, Brennstoff, Dünger, Knochen uvm.

Ankunft im Camp

Hier auf der Yakweide stehen unsere Zelte. Unseren Tee und die Kekse nehmen wir draußen in der Sonne ein, bevor wir uns für das Abendessen ausruhen.

Als es dunkel wird, erwartet uns sogar ein veritables Lagerfeuer, an dem wir vor und nach dem Abendessen noch etwas zusammenstehen.

Das Lagerfeuer erwärmt Körper und Seele.
Das Lagerfeuer erwärmt Körper und Seele.

Karte, Profil & GPS

Die Karte, das Höhenprofil und den GPS-Track findest Du bei Outdooractive: Trekking Tag 3

Weiter geht´s …

Hier geht´s zum zweiten Teil des Bhutan-Reiseberichts mit dem letzten Trekkingtag und den Erlebnissen in Thimphu, Punakha und Delhi.

Übrigens …

… noch mehr Fotos dieser Reise kannst Du anschauen unter > Trekkingguide.de – Fotos Bhutan

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