Beheizbare Jacken, wasserdichte Socken und der Regenponcho mit GoreTex: Was ist sinnvoll und was nicht?
In diesem Artikel möchte ich euch mal wieder ein paar Ausrüstungsteile für Outdoor-Aktivitäten vorstellen, über die vielleicht noch nicht jeder nachgedacht hat. Dabei finden wir zwei sinnvolle Dinge wie beheizbare Jacken und Gore-Tex Socken, aber auch eine unsinnige Erfindung, die nur den Verkauf der Produkte ankurbeln soll, die aber keinen positiven Effekt für den Wanderer oder Bergsteiger hat.
Beheizbare Jacken oder Sweatshirts: situativ sinnvoll
Fangen wir mit den beheizbaren Jacken an. Unter dem Begriff beste beheizbare Jacken zum Sport treiben findet man im Internet mittlerweile Jacken und Unterkleidung, die aktiv beheizt werden kann. Wie bei einer Wärmedecke sind diese Jacken von Heizdrähten durchzogen, die von heutzutage sehr leichten Akkus mit Energie versorgt werden. Durch diese leichte Bauweise sind viele der beheizbaren Jacken auch für den Outdoor-Einsatz verwendbar.
Im Grunde findet man alle typischen Jacken-Modelle aus dem Bergsport-Programm auch mit dieser akkubasierten Heizung. Das kann die klassische Daunenjacke sein oder der wasserdichte Anorak. Genauso kann man aber auch ein aktiv beheiztes Sweatshirt erwerben, dass bei Kälte und beim Wintersport unter der Wetterkleidung angezogen werden kann.
Nun werden manche einwenden, dass man bei anstrengenden Outdoor-Aktivitäten ja sowieso eher schwitzt als friert, und das ist natürlich richtig. Trotzdem ergeben diese Wärmejacken Sinn, denn gerade nach winterlichen Aktivitäten, wenn man durchgeschwitzt im kühlen Wind steht, schafft es der Körper oft nicht mehr, von allein warm zu werden. Wenn man dann eine beheizbare Jacke zur Hand hat, kann man die Auskühlung hervorragend vermeiden.
Außerdem gibt es ja auch viele Outdoor-Aktivitäten, bei denen man längere Ruhephasen einlegt, in denen sich der Körper kaum durch Bewegung erwärmen lässt. Jeder Ornithologe, Tierfotograf oder Jäger kann ein Lied davon singen.
Wasserdichte Socken: Bei längerer Nässeeinwirkung sinnvoll
Ein weiteres sinnvolles Ausrüstungsstück ist ein Paar wasserdichte Socken. Diese findet man als wasserdichtes Gewebe unter dem Namen Dampfsperresocken oder als Socken mit einer wasserdichten Membran unter dem Begriff Gore-Tex-Socken.
Falls es draußen stark regnet oder man durch nasse Wiesen laufen muss, kann man die wasserdichten Socken vorsorglich über die normalen Wandersocken ziehen und damit in die Wanderschuhe steigen. So wird der Fuß von zwei wasserdichten Schichten geschützt, einmal vom Wanderschuh und zusätzlich noch einmal von den GoreTex-Socke. Wenn die Wanderschuhe dann durchnässt sind, was nach einiger Zeit auch den besten Schuhen passiert, dann hält die zweite Schicht, die wasserdichten Socken, die Füße noch trocken.
Auch wenn man morgens bei einer mehrtägigen Wanderung in die von Vortag nassen Schuhe steigen muss, sind Gore Tex Socken Gold wert. So bleiben nämlich die Socken und die Füße trocken, während die Wanderschuhe außerhalb der GoreTex-Socken-Membran nach und nach abtrocknen können.
GoreTex in Regenponchos: Eine sinnlose Innovation
Wo wir gerade beim Thema Gore-Tex sind … natürlich bin auch ich der Meinung, dass die Erfindung der Gore-Tex-Membran oder ihrer verwandten Systeme einen großen Fortschritt in der Outdoorbekleidung darstellt. Aber nicht überall ist der Einsatz von Gore-Tex wirklich sinnvoll.
Beim Regenponcho z.B. macht die Membran den Poncho nur teuer, aber nicht besser. Das wird man schnell erkennen, wenn man sich über die Funktion von Gore-Tex Gedanken macht. Es handelt sich hier um eine Membran, die im trockenen (!) Zustand in der Lage ist, Wasserdampf durchzulassen. Das zahlt sich besonders bei Outdoorjacken oder Regenhosen aus, wenn man diese auch bei trockenen Wetterverhältnissen trägt und der Schweiß vom Körper abtransportiert werden kann.
Werden GoreTex-Textilien aber nass, dann funktioniert dieser Wasserdampftransport nicht mehr. Und dann hat die Membran sogar noch den Nachteil, dass sie etwas Feuchtigkeit durchlässt.
Schauen wir uns nun den Einsatz von Regenponchos an. Sie werden ausschließlich bei Regen getragen. Das heißt, die Dampfdurchlässigkeit funktioniert dann sowieso nicht, weil die Membran von den Wasserteilchen dicht gemacht wird. Und wenn es aufhört zu regnen, nimmt man den Poncho i.d.R. wieder ab.
Außerdem liegt der Regenponcho nicht direkt am Körper an und ist von daher sowieso gut durchlüftet. So wäre die Dampfdurchlässigkeit noch nicht einmal dann sinnvoll, wenn sie im regennassen Zustand funktionieren würde.
Hier heißt also mein Fazit: Wenn ihr euch einen Regenponcho kauft, dann könnt ihr getrost auf die GoreTex-Membran verzichten und das Geld sparen. Beim Regenponcho kommt es einfach darauf an, dass der Poncho möglichst lange wasserdicht ist. Atmungsaktivität ist hier nicht nötig und sogar kontraproduktiv.