Welches ist der beliebteste Radweg Deutschlands? Dieser Frage geht der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) jedes Jahr erneut nach. Die Ergebnisse unterscheiden sich mit den Jahren nicht sonderlich voneinander. So können wir uns mal das Beispiel von 2021 als typisches Beispiel ansehen.
Zuerst schauen wir mal, in welchen Bundesländern die meisten Radfahrer unterwegs sind. Hier geht es wohlgemerkt nur um´s Urlaubsradeln, nicht um den Weg zur Arbeit.
Die Reiseradler sind am häufigsten in Niedersachsen unterwegs mit fast 30% der Befragten. In Bayern radelten immerhin noch ein Viertel und in Nordrhein-Westfalen gut 20% der Befragten Trekkingrad-Fahrer und Reisebike-Pilotinnen.
Welcher Radweg in Deutschland ist aber nun der beliebteste gewesen?
An erster Stelle steht hier der Weserradweg. Er gilt bei den Radfahrern als der beliebteste und ist der meistbefahrene deutsche Radweg. Er beginnt in Hannoversch Münden im äußersten Süden Niedersachsens und nimmt dort den Fuldaradweg und den Werratalradweg auf.
Anfangs verläuft die Route entlang der Weser zwischen Mittelgebirgszügen hindurch: Weserbergland, Leinebergland und Solling, aber auch Bad Karlshafen, Höxter und Hameln sind bekannte Begriffe.
Ab Porta Westfalica verlässt die Weser mit dem Weserradweg das Mittelgebirge und die Landschaft weitet sich. Aber auch hier prägt der breite Strom eindrucksvolle Landschaften mit vielen interessanten mittelalterlichen Städten.
Welche deutschen Radwege liegen sonst noch auf den ersten Plätzen?
An zweiter Stelle steht der Elberadweg, den Insider nicht von der Quelle zur Mündung befahren, sondern umgekehrt. Was erstmal komisch erscheint, liegt an der vorherrschenden Windrichtung. Die kommt nämlich meist aus Nordwesten und ist entscheidender, als das geringe Gefälle, das die Elbe von der tschechischen Grenze bis zur Mündung aufweist.
Auf Platz drei der beliebtesten Radwege liegt der Ruhrtal-Radweg. Das überrascht fast ein wenig, da er in den Medien deutlich weniger vertreten ist, als die anderen Platzierungen im vorderen Feld.
Eine starke Medienpräsenz gilt z.B. für den Donauradweg, der in der Beliebtheit auf Platz vier liegt. Hier geht es wohlgemerkt jeweils um den deutschen Teil der genannten Fernradwege. Der Donauradweg z.B. reicht ja weit über Deutschland hinaus und führt bis an´s Schwarze Meer.
Auf Platz fünf liegt der Ostseeküstenradweg, der sich von der dänischen bis zur polnischen Grenze zieht, und auf Platz sechs der Mainradweg. Es wird schon deutlich, die Radwege entlang der großen Gewässer sind für Radfahrer in Deutschland deutlich attraktiver, als andere Routen mit mehr Steigungen und Gefällstrecken.
Nicht alle Favoriten sind Flussradwege
So liegt der Bodensee-Radweg auf Platz sieben und der Moselradweg auf Platz 8. Auf Platz 9 finden wir aber wirklich ein Radweg, der sich an keinem Gewässer orientiert. Es handelt sich um den Bodensee-Königssee-Radweg. Der hat zwar viel Gewässer im Namen, folgt in seiner Route aber dem Alpenrand und quert hier eher die Flüsse, als dass er ihnen folgt.
Auf Platz 11 kommt dann aber wieder ein Flussradweg ins Spiel, der Rhein-Radweg. Hier sollte der Radler vor allem realisieren, dass der Rhein nicht nur wunderschöne Flusslandschaften zu bieten hat, sondern gerade auf seinem romantischsten Flussabschnitt am Mittelrhein auch Leitlinie für Verkehrswege aller Art ist, die die Romantik beim Radeln auch mal heftig stören können. Mountainbiker können hier übrigens – wie anderswo auch – leichter ausweichen, als Radfahrer auf dünneren Reifen.
Übrigens wechseln immer mehr Menschen auf das E-Bike. 2021 hatte die Hälfte der in Deutschland gekauften Fahrräder einen Elektroantrieb. Bei den in der Befragung kontaktierten Radreisenden waren 42% mit dem E-Bike unterwegs. Diese hohe Rate mag verwundern, zumal ja die beliebtesten Radwege entlang von Flüssen und Seen führen und so kaum Steigungen und Gefällstrecken aufweisen …
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