Das Thema Blasen beim Wandern, Bergwandern und Bergsteigen ist ein Klassiker. Früher oder später macht jeder Wanderer mal Bekanntschaft mit dem Problem. Die Gründe für Blasenbildung sind vielfältig. Aber es gibt auch effektive Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung.
Was sind die Gründe für Blasen? Dazu gibt es eine ganze Menge zu sagen. Zuerst könnte es z.b. an den Schuhen liegen. Sind die Schuhe neu? Und sind sie zu eng? Sind sie lange nicht getragen worden? Ist der Wanderer sowieso schon länger nicht mehr mit festem Schuhwerk unterwegs gewesen? Das sind alles Gründe, die zur Bildung von Blasen am Fuß führen können.
Wie beugt man Blasen beim Wandern vor?
Aus dem Problem ergibt sich auch die Abhilfe. Vor einer längeren Wanderung oder Bergtour sollten die Schuhe eingelaufen werden. Das betrifft nicht nur neue Schuhe, sondern ist auch eine vorbeugende Maßnahme, wenn man schon lange nicht mehr in seinen gebrauchten Wanderschuhen unterwegs war. Denn es müssen sich nicht nur die Schuhe an die Füße gewöhnen, sondern auch die Füße an die Schuhe. Vor einer längeren Tour kann man die Wanderschuhe z.b. verstärkt im Alltag tragen. Wenn man tagsüber bei der Bank arbeitet und Wanderschuhe nicht in den Dresscode passen, dann trägt man die Wanderschuhe halt nachmittags und abends zu Hause.
Länger nicht getragene Schuhe scheinen plötzlich enger geworden zu sein? Auch das kann zu Blasenbildung führen. Manchmal sind die Schuhe wirklich enger oder das Leder hart geworden. Das trifft besonders bei reinen Lederschuhen zu, wenn sie auf Dachböden oder in Kellern aufbewahrt werden. Häufig sind aber einfach die Füße etwas größer geworden, denn die Fuß-Spannung lässt leider im Alter etwas nach. So braucht man nach einigen Jahren vielleicht eine halbe Nummer größer. Davon abgesehen lösen sich bei älteren Schuhen auch schnell mal die Sohlen. Aber das ist ein anderes Thema (siehe www.trekkingguide.de/ausruestung/schuhe.htm).
Die Rolle der Socken oder Strümpfe
Auch die Socken und Strümpfe haben einen Einfluss auf die Blasen Bildung. Sind die Socken grob gestrickt oder sind sie an einigen Stellen schon fadenscheinig oder knubbeln, dann fördern auch sie die Blasenbildung. Auch wenn Socken zu groß sind, bekommt man schneller Blasen. Dann schlagen sie nämlich leicht irgendwo Falten, die dann auf der Haut scheuern.
Feuchtigkeit am Fuß fördert die Bildung von Blasen beim Wandern ebenfalls. Das kann der Fußschweiß des Wanderers sein, aber auch eingedrungenes Regenwasser, nasse Wiesen oder Wasser aus einem Bach, den man durchquert hat. Die feuchte Haut quillt und ist dann sehr empfindlich. In diesen Fällen sollte man schnell dafür sorgen, dass man in trockene Socken kommt, und dass diese auch trocken bleiben. Wie man das macht, habe ich anderswo beschrieben.
Abkleben und Eincremen
Blasen bilden sich meist an der Ferse oder an den Zehen. Wenn man weiß, dass man dort eine prädestinierte Stelle hat, dann kann man diese auch schon vor der Wanderung vorsorglich mit Tape umwickeln. Dann scheuert der Strumpf auf dem Tape, und nicht auf der Haut.
Eine gute Methode, Blasen zu vermeiden, ist auch das Eincremen mit Hirschtalg vor der Tour. Die Haut ist dann geschmeidiger, und die Reibung auf der Haut ist geringer. Das beugt auch der Bildung von Hornhaut vor, die nach einigen Tagen Wandern rissig werden kann und dann Schmerzen verursacht.
Mit den oben genannten Maßnahmen kann man wirkungsvoll die meisten Blasen verhindern. Dazu gehört aber auch, dass man frühzeitig aktiv wird. Wenn es trotz aller Vorsicht oder durch Leichtsinn aber doch zu einer Blase gekommen ist, dann muss man Maßnahmen treffen, um damit weiter wandern zu können. Was man dann macht, und wie man Blasen behandelt, beschreibe ich im nächsten Beitrag.
6 Kommentare