In den europäischen Gebirgen, besonders in den Alpen, sind die Bergwanderwege in verschiedene Kategorien eingeteilt. Dabei geht es um den Anspruch an die Fähigkeiten des Bergwanderer: Ausdauer, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, und nicht zuletzt um ausreichende Bergerfahrung.

In Deutschland und Österreich (mit Ausnahme Vorarlberg) und in großen Teilen Norditaliens werden die Wanderwege mit vier verschiedenen Farben dargestellt. Gelb, blau, rot, schwarz.
Gelbe Bergwanderwege
Die gelb klassifizierte Wanderwege sind eigentlich gar keine Bergwege. Sie verlaufen überwiegend im Tal, sind recht breit, und sie weisen nur eine geringe Steigung auf. Anspruchsvolle und absturzgefährdete Passagen kommen hier nicht vor. Diese Wege sind also von jedermann begehbar.

Blaue Bergwanderwege
Bei den blauen Bergwanderungen handelt es sich um leichte Touren. Der Wanderer ist zwar auf schmalen Berg-Wanderwegen unterwegs, dort muss er auch steile Anstiege und Abstiege bewältigen. Aber absturzgefährdete Routenstücke sollten hier nicht dabei sein.
Natürlich kann auch hier, wie überall im Hochgebirge, der Weg mal durch einen Erdrutsch oder umgeworfene Bäume blockiert sein. So kann es auch hier zu anspruchsvolleren Turnübungen kommen.

Rote Bergwanderwege
Bei den mit einem roten Punkt markierten Berg-Wanderwegen handelt es sich um mittelschwere Routen. Die Kategorie rot sollte man aber nicht mit der gängigen Wegmarkierung mit rot-weißen Streifen oder roten Punkten verwechseln. Dies wird nämlich, unabhängig von der Schwierigkeit der Route, in vielen Gebirgen dieser Welt als Markierung genutzt. In den deutschen und österreichischen Alpen findet man die Punkte der Klassifizierung oft auf den typischen gelben Wanderschildern oder in Wanderbeschreibungen wieder.
Die mittelschweren roten Bergwanderwege sind meist schmal, oft steil, und sie können auch einige absturzgefährliche Passagen beinhalten. Hin und wieder gibt es auch kurze, mit Drahtseilen gesicherte Stellen – oder Teilstücke, bei denen der Wanderer sich auch mal am Felsen festhalten muss.

Schwarze Bergwanderwege
Die schwarzen Bergsteige sind meist sehr schmal und steil. Absturzgefährdete Stellen kommen immer wieder vor. Gesicherte Wegpassagen oder leichte Kletterstellen muss der Wanderer hier erwarten und bewältigen können.

Klettersteige
In den Alpen habe ich oft festgestellt, dass auch Klettersteige mit diesem schwarzen Punkt markiert waren. Dieser Übergang zwischen Bergwandern und Klettern sollte meiner Meinung nach klarer betont werden.
Auf einem mit schwarz markierten, schweren Bergwanderweg braucht der erfahrene Bergsteiger keine technische Ausrüstung. Auf dem Klettersteig jedoch muss er sich mit Helm, Hüftgurt und Klettersteigset ausstatten, um diese Route sicher begehen zu können. Eine gute Tourenplanung und Informationsversorgung im Tal ist also besonders bei den schwarzen Routen unumgänglich, wenn man sicher in den Bergen unterwegs sein will.
Achtung
Etwas tückisch wird es z.b. in der Schweiz und in Vorarlberg. Hier werden nämlich die hochalpinen Routen, teils auch mit Gletscher-Überquerungen, mit blau gekennzeichnet. Das sollte man wissen, um diese Touren nicht mit der leichten Kategorie zu verwechseln.
Die oben genannten Markierungen findet man oft nur am Einstieg, an den Berghütten und zwischendurch hin und wieder auf den gelben Wanderschildern. Die handgemalten Farbmarkierungen an den Bergwanderwegen sagen in der Regel nichts über die Schwierigkeit aus.
Übrigens: Unabhängig von der Wegklasse sollte der Bergwanderer natürlich über Erfahrungen im Hochgebirge verfügen. Im Frühsommer ist auch mal eine rote Route von Schneefeldern verschüttet, und auch auf der blauen Route drohen im Gebirge heftige Wettergefahren.
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