Mitte Januar liegen weite Teile Deutschlands unter einer Wolkendecke. Im Tiroler Lechtal jedoch sonnt sich eine verschneite Winterlandschaft unter blauem Himmel. An den sonnenexponierten Hängen wird der Schnee allerdings jeden Tag weniger, was die Möglichkeiten zu lawinensicheren Touren erweitert.
Als Ergänzung zum folgenden Bericht habe ich auch viele Informationen zu Wintertouren im Lechtal unter TrekkingGuide.de – Lechtal im Winter veröffentlicht.
Tag 1: Anreise zum Winterwandern im Lechtal und erstes Treffen
Am Abend um 19 Uhr versammelt sich die kleine Wandergruppe im Hotel Zur Neuen Post in Holzgau. Alle 8 Personen sind gut mit Auto oder Zug angekommen. Das erste Abendessen kann schon überzeugen und Andreas gibt nach der Vorstellungsrunde einige Informationen zum Verlauf der Wanderreise und zur nötigen Ausrüstung beim Winterwanderungen.
Tag 2: Holzgauer Hängebrücke und Wandern am Lech
Nach einem gemütlichen Frühstück treffen wir uns zur moderaten Startzeit um 10 Uhr vor der Rezeption. Der Himmel ist wie gestern strahlend blau, aber der Ort Holzgau liegt noch im Schatten. Wir wandern durch das Dorf und bekommen einen ersten Eindruck von der Umgebung. Bald geht es dann auch etwas den Hang hinauf, wo die Sonne schon kräftig scheint. Schlagartig wird es deutlich wärmer und die ersten Kleidungsstücke wandern in den Rucksack. So warm kann das Winterwandern im Lechtal sein.
Nach einem stetigen Anstieg durch lichten Bergwald erreichen wir eine Hochebene, auf der einst die ersten Siedlungen der Umgebung lagen. Durch die starke Sonneneinstrahlung der letzten Tage ist hier schon viel Schnee geschmolzen und an vielen Stellen schaut in die Wiese aus der weißen Decke heraus.
Noch ein Stück weiter erreichen wir die Hängebrücke von Holzgau. Sie ist gut 200 m lang und führt gut 100 m hoch über den Fluss zur gegenüberliegenden Hangseite. Die Aussichten hinunter in die Schlucht und auf Holzgau sind spektakulär. Und die umliegenden schneebedeckten Gipfel machen sich vor blauem Himmel besonders gut.
Nach dem Abenteuer Hängebrücke geht es wieder abwärts und wir erreichen den Gasthof Bären in Holzgau um kurz nach 12 Uhr. Suppen, Germknödel und andere Mehlspeisen stärken uns für den zweiten Teil der Wanderung. Der beginnt gegen 13 Uhr.
Wir wandern aus dem Ort heraus Richtung gegenüberliegende Talseite, wo sich der Lech eingegraben hat. Hier herrscht im tiefen Winter fast immer Schatten und Kälte, so dass sich hier viel Schnee gehalten hat und die Äste vom Raureif überzogen sind. Entlang des beeindruckenden Flusses wandern wir auf präparierten Winterwanderwegen bis zu einer Brücke. Hier überqueren wir den Lech, um auf der gegenüberliegenden Seite auf einem schmalen, abenteuerlichen Pfad am Ufer entlang zu laufen. Es geht stetig auf und ab durch verschneite Winterlandschaft, aber mit tollen Ausblicken auf den Lech und die sonnenbeschienenen, schneebedeckten Gipfel.
Eine weitere Brücke führt uns wieder auf die linke Lechseite, und nun wieder auf präpariertem Weg erreichen wir bald den Ort und unser Hotel.
Die gesamte Tour war etwa 11 km lang und verzeichnete 170 Höhenmeter im Aufstieg und im Abstieg. Dazu waren wir, Pausen nicht mitgerechnet, etwa dreieinhalb Stunden unterwegs. Die Karte, das Höhenprofil und den GPS-Track findest Du > hier.
Die Touren der nächsten Tage siehe Winterwandern im Lechtal – Teil 2
Besonders schön war die Besichtigung der Hängebrücke mit Blick auf das Tal . Gesamttour des Tages sehr gut geplant als Einführung in die Wanderwoche im Lechtal. Der Weg zurück entlang des Flusses und mit Reif umhüllte Tannen bleiben in Erinnerung.