Outdoorkleidung für den Winter

Anders als noch vor wenigen Jahrzehnten sind Outdoor-Sportarten wie Wandern, Bergsteigen, Trekking oder Radfahren ohne spezielle Bekleidung heute kaum noch denkbar. Manches kann das ganze Jahr über sinnvoll eingesetzt werden, es gibt aber auch spezielle Outdoorkleidung für den Winter.

Spezielle Outdoorkleidung für den Winter ist selten nötig.
Spezielle Outdoorkleidung für den Winter ist selten nötig.

Die Ausrüstungsteile und Kleidungsstücke, die für Bergtouren konstruiert sind, sind meist auch im Winter in alpinen und weniger alpinen Gebieten gut zu gebrauchen. Sie sind auf extreme Wetterverhältnisse ausgelegt, die bei alpinen Wanderungen auch im Sommer drohen. Davon zu unterscheiden sind Kleidungsstücke, die speziell für den Winter angefertigt werden.

Zwiebeltechnik bzw. Zwiebelprinzip

Anders als man denkt, ist auch im Winter das Zwiebelprinzip die Strategie der Wahl. Denn auch wenn es kalt ist, kann man beim Outdoor-Sport schnell ins Schwitzen geraten. Und dann ist es wichtig, dass man Teile der Kleidung ablegen kann.

Bei einer Untersuchung an Bergsteigern, die sich am Mount McKinley in Alaska versuchten, sind erstaunliche Ergebnisse herausgekommen. Immerhin ist dies einer der kältesten Berge der Erde. Trotzdem haben viele Bergsteiger ihre maximale Leistungsfähigkeit nicht erreicht, weil sie zu warm (!) angezogen waren.

Diese Extremfälle können auch für den normalen Outdoor Sportler einen Erkenntnisgewinn liefern. So kommt es im Winter nicht darauf an, sich möglichst warm anzuziehen, sondern flexibel auf die Wetterverhältnisse und die eigene körperliche Belastung reagieren zu können.

Ich kann mich an viele Schneeschuhwanderungen oder Skitouren erinnern, bei denen ich komfortabel im T-Shirt unterwegs war. Natürlich nur solange, wie die Sonne schien und es relativ windstill war. In anderen Situationen war ich dankbar über meine dicke Expedition Daunenjacke. Und zwischen diesen beiden Extremfällen liegen natürlich noch viele andere Abstufungen. Spezielle Outdoorkleidung für den Winter – wie gefütterte Jacken oder Hosen – ist mir aber meist zu warm.

Der Winter hält immer Überraschungen bereit.
Der Winter hält immer Überraschungen bereit.

Winterkleidung: Microfaserunterwäsche bis Hardshell

Eine gute Wahl ist also wie im Sommer, über der Funktionsunterwäsche isolierende Schichten aus Fleece (Softshell) zu tragen. Darunter kann man natürlich auch ein Wanderhemd gut haben, das bei Sonnenschein und leichtem Wind auch im Winter sehr angenehm ist.

Über der Softshell-Isolierung empfiehlt sich bei sehr kalten Temperaturen, oder wenn man sich über einige Zeit kaum bewegt wie bei der Pause oder beim Zuhören auf einer winterlichen Exkursion, eine dünne Daunenjacke. Die gibt es mittlerweile in vielen Varianten, auch als Westen, da sie in den letzten Jahren auch in den Fußgängerzonen sehr gern getragen wurden.

Bei Wind und Niederschlägen trägt man über der Fleece- und Daunen-Isolierung dann die Hardshelljacke. Die muss nicht speziell für den Winter konstruiert sein. Eine gute (!) Berg-Jacke aus dem Sommer reicht hier völlig aus und ist viel flexibler einzusetzen.

Spezielle Outdoorkleidung für den Winter

Natürlich gibt es auch spezielle Kleidungsstücke für den Winter, die im Sommer oder oder in den Übergangs Jahreszeiten kaum oder nur in extremen Gebieten (Hochgebirge, Polargebiete) gebraucht werden. Dazu gehören z.B. Sturmhauben, die man sowohl als Mütze tragen kann, die aber auch das ganze Gesicht bis auf einen Spalt abdecken, wenn es sehr kalt wird.

Dazu gehören natürlich auch die warmen Handschuhe, oder Gamaschen, die das Eindringen von Schnee in die Schuhe verhindern sollen. Leggings unter einer Wanderhose sind im Winter sehr hilfreich, und können zur Not bei starker Sonneneinstrahlung oder anstrengenden Aktivitäten auch mal wieder ausgezogen werden (Zwiebelprinzip).

Spezielle Fälle erfordern spezielle Maßnahmen

Spezielle Aktivitäten wie Touren mit dem Snowmobile oder spezielle Begleiter erfordern gegebenenfalls zusätzliche Ausrüstungsteile. In diese Gruppe gehört z.B. ein besonderer Schutz für Kleinkinder, so kann man im Winter das Baby in der Trage mit einem Cover schützen. Oder Handschuhe für den Vierbeiner, der möglicherweise mit auf Tour will. Letztere verhindern das Anstollen und vereisen von Schnee in den Pfoten.

Sonnenschutz auch im Winter

Die Rolle der Sonne wird im Winter oft vergessen. So sollten besonders im Winter bei Sonnenschein Sonnenbrillen getragen werden. Die Sonne steht tiefer als im Sommer und scheint viel häufiger direkt in die Augen. Außerdem reflektiert der Schnee die Strahlung. Auch ein Sonnenhut leistet im Winter gute Dienste, denn die Strahlung wird besonders im Gebirge leicht unterschätzt.

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