Auch für leichte Tagestouren in den Alpen sollte eine entsprechende Ausrüstung genutzt werden. Das dient auf der einen Seite dem eigenen Komfort, schützt aber auch die Gesundheit und hilft in Notfällen bei einer sicheren Heimkehr.
Dabei ist zu beachten, dass eine perfekte Ausrüstung noch lange keinen guten Bergwanderer macht. Die Ausrüstung macht es aber überhaupt erst möglich, dass der gute Bergwanderer sein Potenzial einsetzen kann.
Je schmaler, ausgesetzter, steiniger und naturnäher der Weg ist, desto höher sind die Ansprüche an gutes Schuhwerk.
Halbschuhe
Für leichte Wanderwege, die nicht zu steil und nicht zu schmal sind, reicht oft ein Halbschuh. Dies sind auch Schuhe, wie man sie im Mittelgebirge benutzen würde. Aber auch beim Halbschuh sollte man darauf achten, dass er fest sitzt, genügend Halt gibt und über ein kräftiges Profil verfügt. Sonst kommt man nämlich beim ersten steileren Schotterweg schon ins Rutschen.
Knöchelhohe Wanderschuhe
Werden die Wanderwege anspruchsvoller, empfehlen sich knöchelhohe Wanderschuhe. Sobald Geröll und steiles Gelände im Spiel sind, bieten diese Schuhe viel mehr Schutz vor Ausrutschen und Umknicken. Leider sind heute auch viele Billigschuhe auf dem Markt, die sich Wanderschuhe nennen. Wenn es sich aber eher um eine Art festerer Turnschuh mit Plastiksohle handelt, sollte man sein Schuhwerk noch einmal überdenken, und zu einem wirklichen Wanderschuh greifen.
Trailrunning-Schuhe sind Profi-Ausrüstung
Mittlerweile sieht man sehr häufig Menschen mit Trailrunning Schuhen in den Bergen wandern. Diese Schuhe sind aber nur für Bergsteiger sinnvoll, die wirklich wissen, was sie tun. Wer solche Schuhe in den Bergen trägt, muss sehr trainiert sein, Knöchelgelenke wie Stahlträger haben, und über eine extreme Trittsicherheit verfügen.
Da diese Schuhe aber heute auf viele Wanderer besonders cool wirken, haben sie auch bei Hobbybergsteigern Einzug in die Ausrüstungsliste gehalten. Davor kann ich nur warnen! Wenn ich in den Bergen Wanderer getroffen habe, die sich den Fuß umgeknickt hatten, trugen diese fast immer Halbschuhe, viel zu weiche Bergschuhe oder hatten ihre Schuhe nur ganz locker geschnürt.
Feste Bergstiefel
Je alpiner und je anspruchsvoller die Bergtour wird, desto fester sollten die Bergschuhe sein. Steinige Pfade und leichte Kletterstellen, aber auch nasse oder matschige Bedingungen fordern feste Schuhe.
Auch, wenn Bergschuhe mit einer festen Sohle im Schuhgeschäft erst mal unbequemer sind, so zahlt sich ihre Konstruktion im Gebirge doch schnell aus. Man ist damit nicht nur sicherer unterwegs, auch die Füße werden es den Wanderer langfristig danken.
Regensachen: Ausrüstung für die Sicherheit des Wanderers
Neben den Schuhen sind auch andere Ausrüstungsgegenstände wichtig. Hier kommt es aber vor allem auf die geplante Tour an. Eine gute Regenbekleidung ist keine Luxusausstattung. Vielmehr dient sie dazu, vor Auskühlung und Erschöpfung zu schützen. Damit kann die Ausrüstung gegen Regen bei den wechselhaften Bedingungen im Gebirge schnell auch zum Lebensretter werden.
Zur Regenjacke gehört im Gebirge bei kühler Witterung auch die Regenhose. Ein Regenponcho ist nur im Hügelland oder auf breiten Wegen eine adäquate Alternative. Bei Wind oder auf ausgesetzten Bergsteigen kann er zur Gefahr werden.
Rucksack
Der Rucksack wird dann zu einer wichtigen Investition, wenn der Bergsteiger mehr Gepäck braucht, als für eine kurze Tagestour. Wer mehr als drei bis vier Kilo Ausrüstung tragen muss, der sollte hier nicht sparen.
Die Rucksäcke, die für die heimische Fußgängerzone konstruiert worden sind, werden im Gebirge schnell zur Qual. Das richtige Einstellen des Rucksacks ist nur dann möglich, wenn der Rucksack auch über entsprechende Spannvorrichtungen verfügt. Das ist mindestens ein stabiler breiter Hüftgurt, auf den man das Gewicht des Rucksacks verlagern kann. Für Gepäck, dass mehr als eine normale Tagestour abdecken soll, braucht man in der Regel auch mindestens 30 Liter Fassungsvermögen im Rucksack.
Was neben der Regenkleidung noch in den Rucksack hinein gehört, erzähle ich euch in einem anderen Beitrag. Die Grundregel heißt jedoch immer: so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig.
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