Outdoor-Erlebnisse auf dem Wasser 

Wie aufblasbare Kajaks und Stand-Up-Paddleboards die klassische Palette von Outdoor-Aktivitäten erweitern. 

Neben Wandern, Trekking und Radfahren gehört auch der Kanu-Sport zu den beliebtesten Outdoor-Aktivitäten. Der Klassiker ist dabei die Tour über große Seenplatten mit dem Canadier. Man packt alles ein was man für mehrere Tage braucht und paddelt – vielleicht in Schweden, in Masuren oder auf der Mecklenburger Seenplatte – von See zu See und von Insel zu Insel. 

Wasserwandern im aufblasbaren Canadier
Wasserwandern im aufblasbaren Canadier

Auch sehr beliebt aber technisch etwas anspruchsvoller sind Touren mit dem Kajak. Damit bewegt man sich vor allem auf Flüssen und entlang der Meeresküsten. Die geschlossenen Boote kommen auch gut mit heftigen Wildwasser oder starkem Wellengang klar, sofern der Paddler über die nötigen Fähigkeiten verfügt. 

Diese beiden Spielarten des Kanu-Sports im Kajak und im Canadier begeistern schon seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts immer mehr Naturfreunde und Landschaftsgenießer.  In den letzten Jahren sind aber durch technologische Entwicklungen und die Suche nach einem breiteren Feld an möglichen Aktivitäten einige Neuerungen dazu gekommen.

Neue Wasserfahrzeuge und neue Outdoor-Sportarten

Obwohl es auch schon in den 80er Jahren wildwasserfähige aufblasbare Kajaks gegeben hat, sind diese doch erst in jüngerer Zeit wirklich populär geworden. Die aufblasbaren Canadier vergangener Zeiten waren eher ein Badespaß und weniger dazu geeignet, wirkliche Outdoor-Touren zu bewältigen. 

Das ist heute anders. Ein aufblasbares Kajak oder ein solcher Canadier sind heute keine Spielzeuge mehr, sondern ernstzunehmende Wasserfahrzeuge für anspruchsvolle oder genussreiche Outdoor-Touren. Die luftgefüllten Canadier besitzen heute einen stromlinienförmigen Rumpf und lassen sich leicht paddeln. Auch die Windanfälligkeit ist bei modernen Modellen häufig weniger stark als bei früheren luftgefüllten Canadiern. 

Vorteile aufblasbarer Kajaks

Besonders positiv wirkt sich aber die Schlauchboot-Technologie bei aufblasbaren Kajaks aus. Einerseits liefern diese im Wildwasser oder auf hohen Wellen gute Fahreigenschaften, mit denen sich manche Schlüsselstellen leichter bewältigen lassen, als mit dem klassischen Kunststoffkajak. Andererseits ist gerade das Befahren von Flüssen immer mit etwas Transportlogistik verbunden, die sich durch das kompakte Maß der Kajaks nach dem Herauslassen der Luft deutlich einfacher gestalten lässt, als mit dem klassischen starren Boot. 

Ein aufblasbares Kajak ist heute ein vollwertiges Wassersport-Gerät.
Ein aufblasbares Kajak ist heute ein vollwertiges Wassersport-Gerät.

Beim Befahren von Flüssen musste man früher immer auch dafür sorgen, dass Paddler und Kajak nach der Tour wieder zurück zum Ausgangspunkt, meist zu einem Auto, gelangen. Für den Transport brauchte man immer mindestens ein KFZ mit Dachgepäckträger, der naturgemäß meist nicht mehr als drei bis vier Kajaks aufnehmen konnte.

Die aufblasbaren Kajaks haben nun den Vorteil, dass man sie nach der Paddeltour – z.B. mit Neoprenband – zu einem kompakten Bündel zusammenschnüren kann. Mit diesem Bündel kann man sogar öffentliche Verkehrsmittel benutzen und am Ende einer Kajaktour z.B. mit dem Zug oder mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt fahren – oder sich direkt auf den Weg nach Hause machen. So sehe ich z.B. an der Weser regelmäßig Leute, die mit einem verpackten aufblasbaren Kajak aus dem Zug steigen, wenige hundert Meter bis zum Fluss gehen, dort ihre Kajaks aufblasen und sich auf eine erlebnisreiche Tagestour begeben. 

SUP – Stand Up Paddling

Ein weiterer Outdoor Trend der letzten Jahre ist das Stand Up Paddle (SUP). Dieses Wasserfahrzeug, das Stand-Up-Paddleboard, wirkt auf den ersten Blick wie die Windsurfbretter aus den 70er und 80er Jahren des 20 Jahrhunderts. Sie sind aber deutlich leichter. 

Auf dem Wasser stellt sich der Paddler aufrecht auf dieses Brett, ausgerüstet mit einem langen Paddel, und kann so vor allem ruhigere Wasserflächen entspannt befahren. Vom Comer See bis an die Ostsee sieht man immer mehr SUP-Begeisterte auf dem Wasser. Die Möglichkeiten lassen sich bei entsprechender Übung aber ausdehnen – bis zum Wellenreiten mit dem SUP an der Atlantikküste. 

SUP: Stand-Up-Paddling als leichter Einsteigersport
SUP: Stand-Up-Paddling als leichter Einsteigersport

Man kann mit dem Stand Up Paddle Board natürlich auch längere Touren unternehmen, häufig dient es aber dazu, einen entspannten und gleichzeitig sportlichen Tag am Wasser zu verbringen. Denn das Paddeln mit dem SUP macht nicht nur Spaß und entspannt, sondern ist auch ein hervorragendes Training für alle möglichen Outdoor-Aktivitäten.

Es werden jede Menge Muskelgruppen trainiert und gleichzeitig fördert man beim Stand-Up-Paddling enorm sein Gleichgewichtsgefühl. Dieses wiederum ist die Grundvoraussetzung für eine ausgeprägte Trittsicherheit im naturnahen Gelände und bildet somit ein hervorragendes Training für Bergwanderer und Trekkingfreunde.

Neoprenanzug 

Lasst mich zum Schluss noch ein paar Worte über ein weiteres Ausrüstungsteil verlieren. Der Neoprenanzug erweitert die eigenen Möglichkeiten nämlich ungemein. Damit ist man nicht mehr auf sommerliche und warme Verhältnisse angewiesen, sondern kann auch in kaltem Wasser und/oder in den Übergangsjahreszeiten seinen Wassersport fortsetzen. 

Bei allen oben genannten Spielarten des Wassersports macht der Neoprenanzug Sinn. Im Kajak, das man ja vor allem im bewegten Wasser benutzt, schützt der Neoprenanzug den Paddler und hält ihn warm. Auch im Canadier kann ein Neoprenanzug sinnvoll sein, wenn man damit in bewegterem Wasser unterwegs ist oder bei regnerischem Wetter.

Stand-Up-Paddling im Neoprenanzug
Stand-Up-Paddling im Neoprenanzug

Und nicht zuletzt beim Stand-Up-Paddling ist der Neoprenanzug einer hervorragender Begleiter, weil man hier mehr oder weniger zwangsläufig auch mal mit dem nassen Element Kontakt bekommt. Und wenn man dann aufrecht im Wind steht, kühlt man schnell aus – es sei denn man trägt einen Neoprenanzug.