Wandern mit Hund

Hunde gehören zur Familie und möchten am Alltag ihrer Menschen teilhaben. Oftmals reicht das tägliche Gassi gehen nicht aus, um Vierbeinern den ihrem Temperament entsprechenden Freilauf zu gewährleisten. Wandern mit Hund bedeutet lange Streifzüge durch die Natur, Freilauf und viele neue Eindrücke für Zwei- und Vierbeiner. Wer seinen Hund auf Wanderungen mitnehmen möchte, sollte einige Dinge beachten.

Wandern mit Hund: Für alle ein tolles Erlebnis
Wandern mit Hund: Für alle ein tolles Erlebnis

Kann ich mit meinem Hund wandern?

Wanderungen bieten sich an, wenn der Hund den nötigen Auslauf bekommen soll und gemeinsame Zeit mit dem Tier in den Fokus rückt. Damit es nicht zu unangenehmen Zwischenfällen kommt, ist die Leinenpflicht zu beachten, auch beim Wandern im Wald. Wer gegen die Pflicht, seinen Hund anzuleinen verstößt, begeht nach dem Gesetz eine Ordnungswidrigkeit und muss mit Bußgeldern rechnen.

Wichtig: Es gibt keine einheitliche Regelung für die Leinenpflicht für Hunde in Deutschland. In Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland besteht kein Leinenzwang. In Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bremen ist der Freilauf auf Waldwegen außerhalb der Schonzeit für Wild gestattet. Die übrigen Bundesländer schreiben im Wald ganzjährig Leinenpflicht vor.

Bußgelder bei Zuwiderhandlungen sind Einzelfallentscheidungen und zwischen den einzelnen Bundesländern bestehen hierbei teils große Unterschiede. Bei Vernachlässigung der Leinenpflicht drohen Verwarngelder zwischen 30 und 2.500 Euro.

Beim Wandern mit Hund stellt sich noch eine andere Frage, nämlich die nach der Rasse. Kurzbeinige Kleinhunde wie Mops, Dackel oder Chihuahua sind aufgrund ihres Körperbaus keine ausdauernden Wandergefährten. Wer längere, anspruchsvolle Wegstrecken im Auge hat, sollte sich einen Jagdhund oder einen Hütehund als Gefährden aussuchen. Auch Mischlingshunde ab einer mittleren Schulterhöhe sind auf längere Touren optimal vorbereitet.

Wie lange kann ich mit meinem Hund wandern?

Wie lange mit Hunden gewandert werden kann, ist eine individuelle Entscheidung. Für längere Wanderstrecken sollte der Vierbeiner ausgewachsen sein. Bei Welpen und jungen Hunden sind längere Touren eine zu große Belastung für Knochen und Gelenke. Bei älteren Hunden entscheidet der Gesundheitszustand über die Wanderstrecke. Sind bereits Hüftprobleme aufgetreten, sollte auf ausgedehnte Wanderungen verzichtet werden.

Manche Hunderassen wandern besonders gern und lange
Manche Hunderassen wandern besonders gern und lange

Ein ausgewachsener und körperlich fitter Hund kann Wanderstrecken bis 15 Kilometer in der Regel problemlos bewältigen. Sind die Tiere Wanderungen bereits gewohnt und darauf trainiert, können täglich 30 bis 50 Kilometer in Angriff genommen werden.

Hinweis: Frei laufende Hunde laufen nicht stur geradeaus und machen oft bis zu fünfmal mehr Strecke als Herrchen oder Frauchen.

Für Langstreckenwanderungen eignen sich Rassen, die viel Energie und eine große Körperkraft mitbringen. Border Collie, Belgischer Schäferhund oder Husky können hier genannt werden.

Worauf muss beim Wandern mit Hund geachtet werden?

Führt die Wanderstrecke durch freies Gelände und besteht kein Leinenzwang, darf der Vierbeiner in der Nähe seines Halters frei laufen. Sind aber viele Menschen entlang des Trails unterwegs oder es handelt sich um Wege, die von Wanderern und Radfahrern genutzt werden, gehören Hunde an die Leine.

Wichtig: Während der Fortpflanzungszeit des Wildes, zwischen April und Juni, sind Hunde anzuleinen, damit die Wildtiere nicht gestört werden.

Bei Bergwanderungen ist darauf zu achten, dass die Tiere schwindelfrei sind und das offene Gelände gut bewältigen können. Dies könnte bei besonders agilen wie auch sehr ängstlichen Tieren zu Problemen führen. Eine gute Tourenplanung vermeidet Kletterstellen, die von Hunden nicht bewältigt werden können.

Bei Wanderungen gehört nicht nur für Zweibeiner die Wasserflasche ins Gepäck. Auch Hunde dehydrieren schnell und brauchen viel Flüssigkeit. Damit der Kreislauf der Vierbeiner nicht schlappmacht, sollte mindestens alle 45 Minuten eine Trinkpause eingelegt werden. Daher sollte immer ausreichend Flüssigkeit vorhanden sein. Wer die Routen vorab checkt, wird eine Rast an Bächen und Seen einplanen können.

Ist auf längeren Touren eine Übernachtung in einer Wanderhütte eingeplant, muss vorab in Erfahrung gebracht werden, ob Hunde willkommen sind. Es bietet sich auch an, direkt nachzufragen, wie viele Hunde schon für die Nacht angemeldet sind und welche Kosten entstehen.

Was braucht man zum Wandern mit Hund?

Wanderungen mit Hund verlangen nach einigen Vorbereitungen. Damit es unterwegs zu keinen unvorhergesehenen Pannen oder Zwischenfällen kommt, sind folgende Dinge notwendig:

  • Wasser: Wie bereits erwähnt, muss der Hund ausreichend trinken können.
  • Futter: Bekommt der Vierbeiner Hunger, ist Trockenfutter die beste Lösung. Nicht vergessen werden darf auch ein Fressnapf. Faltbare Näpfe aus Silikon sind besonders praktisch.
  • Handtuch: Zum Abtrocknen nach einem Bad im See oder einem unverhofften Regenschauer bietet sich ein kleines Handtuch aus robuster Mikrofaser an.
  • Notfallset: Damit kleinere Verletzungen an Ort und Stelle versorgt werden können, darf ein Notfallset mit Verbandszeug, Desinfektionsmittel und Zeckenzange nicht fehlen.
Wandern mit Hund in der Schweiz am Oeschinensee
Wandern mit Hund in der Schweiz am Oeschinensee

Wie kann ich meinem Hund das Wandern erleichtern?

Für Tagestouren sind zwei Leinen ideal. Neben der kurzen Leine kann eine lange Leine dem Tier mehr Lauffreiheit verschaffen. Auf schwierigen Passagen läuft das Tier in einem Hundegeschirr bequemer als mit einem Halsband. Steiniges und steiles Terrain lässt sich so mithilfe der Muskelkraft des Menschen besser bewältigen. Hunde mit Geschirr können im Notfall auch etwas hochgezogen werden, was mit der Leine nicht möglich ist. Auf längeren Wanderungen über steiniges Gelände helfen Pfotenschuhe die Gelenke zu schonen und Verletzungen zu vermeiden. Bei Winterwanderungen kann das vom Schnee reflektierte Sonnenlicht zum Problem werden. Hier sind spezielle Skibrillen eine Hilfe.

Nach längeren Wanderungen können auch Hunde unter Muskelkater leiden. Am Folgetag helfen ein kurzer Spaziergang zur Muskellockerung und eine entspannende Massage.

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