Die schönsten Trekking-Routen in der Schweiz

Hier ein paar Tipps, wenn ihr eine Trekkingtour in der Schweiz plant und euch noch nicht für eine konkrete Route entschieden habt.

Trekking in der Schweiz

Für Bergwanderer und Bergsteiger ist die Schweiz sowieso ein Traumziel. Aber neben der klassischen Gipfelbesteigung bietet die Schweiz auch hervorragende Routen fürs Trekking.  Hier möchte ich euch ein paar davon vorstellen und auch noch ein paar praktische Tipps fürs Trekking in der Schweiz mit auf den Weg geben.

Trekking, das heißt Wandern von Ort zu Ort, bedeutet in der Schweiz meist (aber nicht immer) auch Bergsteigen. Die beliebtesten und berühmtesten Trekking-Routen der Schweiz befinden sich im Hochgebirge. Dabei werden zwar selten die schneebedeckten Gipfel erklommen, aber auf das Überschreiten hoher Pässe sollte man sich einstellen, wenn man die schönsten Trekking-Routen der Schweiz genießen will. 

Eine Wahl hat man zwischen Rundtouren, bei denen man nach einigen Tagen wieder zum Ausgangspunkt zurück kommt, und Streckentouren, wo man vom Ziel aus entweder wieder zum Ausgangspunkt zurück reist (weil dort z.B. das Auto steht) oder direkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fährt. Aber die die Ansprüche an die Kenntnisse und Fähigkeiten des Wanderers sind durchaus unterschiedlich.

Praktische Tipps: ÖPV und Mobilfunk

Weil in der Schweiz der öffentliche Personenverkehr mit Bussen und Bahnen so gut funktioniert, ist es meist kein Problem, die Rückreise zu managen. Mit der Webseite sbb.ch oder der dazugehörigen Smartphone-App kann man sich leicht die entsprechenden Verbindungen raussuchen und das Ticket dort direkt buchen. Der Buchungsvorgang ist sehr simpel und auch das Bezahlen der Tickets ist einfach. Und später kann man sich auf die Verbindungen auch deutlich besser verlassen als z.B. in Deutschland. 

Übrigens gilt das nicht nur für Busse und Bahnen, sondern auch für den Schiffsverkehr auf den großen Schweizer Seen. Denn dieser ist mit den Fahrplänen von Bussen und Bahnen synchronisiert und kann auch von unterwegs aus noch online gebucht werden. So behält man maximale Flexibilität.

Dazu braucht man natürlich dann auch unterwegs ein Handy, das eine Verbindung ins Internet aufbauen kann. Nun ist  die Schweiz aber nicht Mitglied in der EU. Daher fallen beim Telefonieren und beim Online gehen mit dem heimischen Mobilfunkvertrag in der Schweiz Roaming-Gebühren an. Das kann unter Umständen richtig teuer werden, vor allem, wenn man ins Internet geht und wenig Kontrolle über das Datenvolumen hat, was man dort verbraucht. 

Nicht nur wegen der Busverbindungen und der Züge sollte man ein funktionierendes Handy dabei haben, sondern auch aus Sicherheitsgründen. So kann man jederzeit im alpinen Gelände Hilfe herbei rufen und auch mal spontan eine andere Berghütte reservieren, wenn das Wetter oder die Tagesform das Erreichen der geplanten Hütte nicht zulassen (natürlich sollte man die ursprünglich reservierte Hütte dann auch umgehend absagen, damit der Hüttenwirt ggf. andere Gäste aufnehmen kann).

Die hohen Kosten für die Mobilfunkverbindungen in der Schweiz habe ich schon kurz angesprochen. Glücklicherweise gibt es da aber praktische Lösungen. Man kann sich nämlich vor der Reise (oder auch noch später in der Schweiz) unter dem Suchbegriff e Sim Schweiz eine SIM-Karte für einen bestimmten Zeitraum besorgen. Damit telefoniert und surft man dann in der Schweiz zu einem günstigen Pauschalpreis. Wie lange man in der Schweiz unterwegs ist und wie viel Volumen man dort braucht, ist individuell unterschiedlich. Daher gibt es auch unterschiedliche Pakete, die man auf die e Sim Karte laden kann.

Übrigens: Die Via Sett, Walkers Haute Route und die Matterhornrunde verlaufen z.T. in Frankreich oder Italien. Hier baucht man natürlich keine extra e Sim Karte, weil innerhalb der EU die Roaminggebühren schon seit Jahren abgeschafft sind.

Welche der Trekking-Routen ist die richtige für mich?

Kommen wir aber nun zu den Trekking-Vorschlägen. Ich möchte Euch hier den Bärentrek, Walkers Haute Route, die Via Sett und die Matterhornrunde vorstellen. Alle vier Trekking-Routen kann ich euch wärmstens empfehlen, aber nicht jede Route trifft jedermanns Geschmack oder jedermanns Bedürfnisse. Daher solltet Ihr Euch vor der Tour überlegen, wie Eure Wünsche und Eure Fähigkeiten aussehen, und erst dann überlegen, welche Tour zu Euch passt.

Trekking-Routen Bärentrek und Walker´s Haute Route

Der Bärentrek und Walkers Haute Route haben einiges gemein. Sie verlaufen beide linear, das heißt, man kehrt nicht wieder zum Ausgangspunkt zurück. Beide begleiten die höchsten und berühmtesten Gipfel und Gletscher der Schweiz – einmal im Wallis und einmal im Berner Oberland – und man bekommt durch das Aufsteigen zu hohen Pässen und das darauf folgende Absteigen sehr viele Höhenmeter auf die Uhr.  

Trekking auf dem Bärentrek: Rotstockhütte
Trekking auf dem Bärentrek: Rotstockhütte

Der Bärentrek im Berner Oberland mit Eiger, Mönch, Jungfrau und Blümlisalp ist dabei etwas kürzer. Man kann ihn in 6 bis 8 Tagen bewältigen und es gibt viele Möglichkeiten, unterwegs auszusteigen und die Trekking-Route vielleicht auf zwei Unternehmungen aufzuteilen. Die gesamte Tour erfordert etwa 6000 Höhenmeter im Aufstieg, was etwas weniger ist als bei der Montblanc Runde oder bei der Walkers Haute Route. Da die Tour aber an Tagen kürzer ist, sind die Höhenmeter pro Tag in etwa mit den anderen beiden Touren vergleichbar.

Wer eine von diesen beiden Routen, den Bärentrek oder die Walkers Haute Route, probieren will und sich seiner eigenen Leistungsfähigkeit nicht ganz sicher ist, der sollte mit dem Bärentrek anfangen. Dieser liegt von seinen Anforderungen her im Bereich mittelschwer bis anspruchsvoll. Man braucht eine gewisse Bergerfahrung, Trittsicherheit, Ausdauer und eine gute Tourenplanung. Die Walkers Haute Route, die den Mont Blanc, das Matterhorn und die berühmtesten Gipfel des Wallis begleitet, ist aus mehreren Gründen anspruchsvoller. Die Tour ist insgesamt länger (kann aber auch zwischendurch abgebrochen oder aufgesplittet werden). Außerdem ist das Gelände an vielen Stellen schwieriger und neben umfassender Bergerfahrung, Ausdauer, Trittsicherheit und einer guten Tourenplanung braucht man hier auch oft eine belastbare Schwindelfreiheit. 

Die Walkers Haute Route verläuft übrigens nicht komplett in der Schweiz. Sie startet in Chamonix in Frankreich und endet in Zermatt in der Schweiz. Sie durchquert dabei die traumhaften Hochgebirgslandschaften des Wallis. 

Der Bärentrek verläuft zwischen Meiringen und Lenk oder Adelboden komplett in der Schweiz. Man kann bei Bedarf die Route verkürzen, aber auch problemlos verlängern. Mehr Informationen zum  den beiden genannten Trekkingtouren bekommt ihr auf meinen Seiten > Bärentrek und > Walkers Haute Route. Auch der Reisebericht Bärentrek liefert viele Infos.

Trekking Rund um das Matterhorn

Die Trekking-Rundtour um das Matterhorn dauert etwa 8 bis 10 Tage und man legt in der Zeit ca. 150 km zurück. Letzteres ist aber weniger relevant, denn beim Trekking im alpinen Umfeld spielen die Höhenmeter eine viel größere Rolle, als die Entfernung. Insgesamt kommen bei der Matterhornrunde ca 8.000 km zusammen. Die Aufstiege und Abstiege pro Tag sind in etwa mit dem Bärentrek und der Walkers Haute Route vergleichbar. 

Vom Anspruch an den Bergsteiger liegt die Matterhornrunde in etwa im Bereich mittelschwer bis anspruchsvoll, vergleichbar mit dem Bärentrek. Sie ist also leichter als die Walker´s Haute Route. 

Die Matterhornrunde beginnt in Zermatt und verläuft zum größten Teil in der Schweiz, schwenkt aber auch für einen Teil der Strecke über die Grenze nach Italien. Man bekommt, anders als bei den beiden oben genannten linearen Trekkingtouren, nicht dauernd neue spektakuläre Berge vor die Nase. Dafür kann man das Matterhorn immer wieder aus anderen Blickwinkeln genießen … und glaubt mir, das ist alles andere als langweilig. 

Das Schöne bei dieser Tour ist der Wechsel zwischen dem Schweizer und dem italienischen Kulturraum, und besonders praktisch ist, dass man am Ende wieder zum Ausgangspunkt zurückkommt.

Trekking über den Septimer: Via Sett

Der vierte Trek, den ich euch vorstellen möchte, ist die Alpenüberquerung auf dem oder der (wie man mag) Via Sett. Diese Route unterscheidet sich sehr stark von den drei vorher genannten. Sie verläuft weniger auf alpin Routen, sondern mehr in der alpinen Kulturlandschaft. Außerdem muss man nur einen Pass überqueren und spart sich so das ständige Auf und Ab der anderen Trekkingvorschläge.

Die Route der Via Sett beginnt in Chur oder Thusis und führt entlang der Flüsse in die alpinen Täler hinauf. Im unteren Bereich findet man noch kleine Städtchen, die  an der alten Römerstraße gewachsen sind. Denn die Trekkingroute ist nichts anderes, als die alte Alpenquerung über den Septimerpass. Und Spuren aus der Antike und dem Mittelalter findet der historisch interessierte Wanderer immer wieder am Wegesrand.

Historische Bauwerke auf der Via Sett
Historische Bauwerke auf der Via Sett

Je weiter man in die Berge hinauf steigt, desto mehr ändert sich das Landschaftsbild. Kleinere Dörfer und  Almlandschaften färben die Region, und hinter dem Septimerpass steigt man dann hinab ins italienisch geprägte Bergell. Das Ende dieser Trekkingroute liegt dann auch nicht mehr in der Schweiz, sondern in Chiavenna in Italien.

Das Wandern auf der Via Sett ist vergleichsweise einfach. Hin und wieder braucht man auch mal etwas Trittsicherheit, aber die Route ist durchaus auch für Leute machbar, die noch nicht viel Erfahrung in den Bergen haben oder die nicht schwindelfrei sind. 

Bei schlechtem Wetter kann man Touren leicht unterbrechen und auch mal eine Etappe mit dem Bus zurücklegen. In jedem Übernachtungsort findet man eine Bushaltestelle, und diese sind perfekt miteinander verbunden. Auch Übernachtung und Verpflegung sind auf der Route hier kein Problem. Man ist dabei nicht auf Berghütten angewiesen, sondern kann sich auch in komfortable Hotels oder Gasthäuser einmieten. Immer wieder durchquert man auch Orte mit Bäckereien und Supermärkten. 

Für Einsteiger in das Thema Trekking in der Schweiz wäre die Via Sett vielleicht erste Wahl. Es sei denn, man ist sich seiner alpinen Kenntnisse und Fähigkeiten so sicher, dass man auch eine der drei anspruchsvolleren Routen unter die Bergstiefel nehmen kann. Mehr zur Via Sett findet ihr unter > Via Sett.

Fazit: Empfehlenswerte Trekking-Routen in der Schweiz

Unter dem Motto Schweiz Wandertips findet man im Internet eine unübersehbare Vielfalt an Trekking-Routen für die Schweiz. Wenn ihr an abwechslungsreichen und eindrucksvollen Trekking-Routen interessiert seid, bei denen man jede Nacht in einem anderen Ort übernachtet und dabei eine besonders erfüllende Bergtour erleben kann, dann empfehle ich euch eine der vier oben genannten Touren.

Für weniger sportliche und weniger erfahrene Bergwanderer oder für besonders an Kultur und Geschichte Interessierte könnte das die Via Sett sein. 

Für erfahrene Bergsteiger, die fantastische alpine Landschaften erleben und dabei auch eine weite Entfernung überbrücken wollen, währen der Bärentrek und die Walker´s Haute Route die richtige Wahl.

Und wer den berühmtesten Berg der Welt intensiv von allen Seiten erleben will und lieber eine Rundtour statt einer Streckentour plant, der ist auf der Matterhorn-Runde richtig aufgehoben.

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