Schneeflocken sind kleine Wunder

Bei Winterwanderungen oder Schneeschuhtouren kann man i.d.R. nicht viel zu Botanik und Blütenpflanzen erzählen. Aber es gibt andere Möglichkeiten, auf Interessantes am Wegesrand hinzuweisen. Auch Schneeflocken haben sehr viel Ähnlichkeit mit der Blüte einer Blume.

Schneeschuhtour
Auf Schneeschuhtour

Schneeflocken werden häufig als Stern mit vielen Zacken dargestellt. Wer dies nur als Piktogramm kennt, wird überrascht sein, wenn er mal Schneeflocken durch die Lupe betrachtet. Dann sehen sie nämlich genauso aus wie z.b. auf dem Verkehrsschild, das vor Schneefall warnt.

Trotz der Menge an existierenden Schneeflocken im Winter sieht jede Flocke individuell anders aus, als jede andere Schneeflocke. Jede ist einzigartig, wie ein Fingerabdruck.

Schneelandschaft bei Oberammergau
Schneelandschaft bei Oberammergau

Gemeinsam ist ihnen die sechseckige Symmetrie. Das hängt mit der Molekülstruktur des Wassers zusammen. Die Verästelungen entstehen, weil die Kristallisation der Schneeflocke an einem Keim beginnt. Diese Keime sind die sogenannten Aerosole, kleine Staubkörnchen in der Atmosphäre. Die werden z.B. von Flugzeugen als Verbrennungsrückstände ausgestoßen oder sind durch den Wind von der Sahara bis in die hohen Luftschichten über den Alpen verweht worden. Dann lagern sich an diese Aerosole und später an die erste entstehende Kernflocke immer mehr Wassermoleküle an. Abhängig von Luftfeuchtigkeit, Luftdruck oder Temperatur wird während des Wachstums die individuelle Struktur der Schneeflocke geformt.

Schnee: klebrig oder fluffig, schwer oder staubig …

Der Schnee hat aber noch viel mehr Interessantes zu bieten. Seine Aggregatzustände sind so unterschiedlich, wie sie nur sein könnten. Manchmal ist der Schnee so klebrig und formbar, dass ein Künstler ohne Probleme das Schloss Neuschwanstein daraus nachbauen könnte. Schnee kann aber auch so kalt, fein und locker sein, dass man ihn kaum greifen kann und jeder – auch größere – Gegenstand komplett in ihm verschwindet.

Wegweiser im Schnee
Wegweiser verschwinden im Schnee

Wie viele verschiedene Worte benutzen die Inuit (Eskimo) für Schnee? Ich weiß es nicht, und ob die Zahlen, die man so liest, alle stimmen … es sind jedenfalls viele, und wenn man im Winter auf Wanderschuhen, Skiern oder Schneeschuhen unterwegs ist, bekommt man ein Gefühl dafür, wie unterschiedlich sich verschiedene Schneeverhältnisse auf die Tour auswirken können.

Übrigens …

… schützt der Schnee im Winter viele Pflanzen vor dem Erfrieren. Was diese noch für Strategien gegen die Kälte parat haben, kannst Du unter Pflanzen: Strategien für den Winter lesen.

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